Kindaling fragt nach: Lisa Berding von myGlowy
Wir stellen euch heute Lisa Berding von myGlowy vor: Die Powerfrau spricht mit uns im Interview über ihr revolutionäres Produkt, gibt Denkanstösse zur Verkehrserziehung und spricht über das Gründen als Mutter. Wir sind begeistert von ihrem Mut, die Dinge einfach anzupacken. Aber lest selbst..
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1. Liebe Lisa, was hat dich dazu inspiriert, ein Unternehmen zu gründen?
Ich habe schon seit dem Studium viel Spaß daran gehabt abends mit Freunden zusammenzusitzen und über Geschäftsideen zu brainstormen. Spätestens nach der dritten Flasche Rotwein war jede Idee der Hit. Einige Ideen wurden am nächsten Morgen wieder verworfen, andere noch eine Zeit weiterverfolgt, aber am Ende fehlte mir immer der Mut zu gründen. Bis ich die Idee der LED Kinderweste hatte. Daran kam ich nicht mehr vorbei, denn es war eine Lösung für ein echtes Problem.
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2. Was was der auslösende Moment?
Ich fuhr an einem Herbstnachmittag mit dem Auto durch Eppendorf, einen belebten Hamburger Stadtteil in dem viele Familien wohnen. Ein Auto nach dem anderen drängte sich an Fahrradfahrern und Fußgängern vorbei und mittendrin die vielen Kinder. Alle trugen dunkle Jacken und da ist mir zum ersten mal so richtig bewusst geworden, wie sehr Menschen im Wirrwarr des Straßenverkehrs untergehen und wie verdammt gefährlich das ist - und zwar für alle Verkehrsteilnehmer. Es hat noch eine Weile gedauert, aber dann lagen die ersten Muster für die Kinderwesten vor und ab dem Zeitpunkt gab es die Option es nicht zu machen irgendwie nicht mehr.
3. Welche Hürden gab es auf deinem Weg zu myGlowy zu überwinden? Und was war dein größter Erfolg bisher?
Für die Liste an Hürden bräuchte ich einen extra Bericht ;-) Ich glaube, ein großer Erfolg ist, dass myGlowy es über all diese Hürden geschafft hat und ich heute hier an diesem Punkt bin. Und auch auf die Gefahr hin, dass es kitschig klingt, ist es einfach der allergrößte Erfolg für mich, wenn auch nur ein Mensch davor bewahrt wird im Verkehr zu Schaden zu kommen. Dann hat sich alles gelohnt.
4. Was bereitet dir am meisten Spaß bei eurer täglichen Arbeit?
Ich schöpfe viel Kraft daraus, wenn mir meine Kunden widerspiegeln, was für eine Bedeutung meine Produkte für sie haben. Ich bleibe immer nah an meinen Kunden dran, indem ich oft auf Märkten und Messen direkt verkaufe. Und einmal stand eine Mutter mit Tränen in den Augen vor mir und sagte: „Das sind keine Tränen der Traurigkeit, sondern Tränen der Dankbarkeit, dass Du so etwas Tolles machst“. Da musste ich mich sehr zusammenreißen nicht mitzuheulen. Oft arbeitet man tage-und wochenlang To-dos ab, die weit entfernt davon sind meine eigentliche Vision für myGlowy zu verfolgen und da hilft es mir, mich an Momente wie diesen zu erinnern.
5. Was sind die Vorteile am Gründen als Mutter, gibt es auch Schwierigkeiten?
Der größte Vorteil ist, dass Du oft flexibler arbeiten kannst. Aber man muss auch Lust auf dieses Konzept haben. Oft sitze ich um 6 Uhr am Schreibtisch und arbeite 1 1/2h bis mein Sohn und Mann wach werden. Und auch die Abende, die ich seit Gründung mit Freunden oder auf dem Sofa verbracht habe, kann ich an einer Hand abzählen. Die größte Schwierigkeit für mich war das Umdenken was die Organisation betrifft. Als mein Sohn noch ein Baby war und ich für eine Messe aufbauen musste, schnallte ich ihn mir vor die Brust und war nach 30min fertig. Heute brauche ich 1 1/2h, weil es nicht nur der Aufbau ist, sondern auch unser gemeinsamer Nachmittag. Und den versuche ich immer so kindgerecht wie möglich zu gestalten. Das heißt aber auch, dass ich oft (sehr oft!) 10 Minuten vor einem Feuerlöscher stehe, der am Eingang hängt und genau unter die Lupe genommen wird. Und mit großer Wahrscheinlichkeit bleibe ich 2 Meter weiter bei einem Mitaussteller wieder stehen, weil dieser kennengelernt werden muss. Das hat eine Weile gedauert, bis ich diese Nachmittage ohne einen Schweißausbruch nach dem anderen hinter mich bringen konnte. Und natürlich gibt es da auch heute noch Ausnahmen ;-)
6. Welchen Ratschlag möchtest du Eltern mit auf den Weg geben?
Unterschätzt nicht wie früh Verkehrserziehung anfängt. Auch wenn es wahnsinnig anstrengend ist, aber Kinder schauen sich alles von uns ab. Und wenn wir immer wieder mit ihnen direkt vor dem Haus über die Straße gehen anstatt über die Ampel oder den Zebrastreifen, dann „lernen“ sie das. Es muss uns bewusst sein, dass Verkehrserziehung nicht erst in der Grundschule beginnt.
7. Wir sind natürlich neugierig, arbeitest du gerade an einem neuen Produkt?
Nicht nur an einem. Sobald ich darüber sprechen kann, erfahrt ihr es natürlich als erstes...
Neugierig geworden? Mehr über myGlowy erfahrt ihr auf ihrer Website.
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