Kindaling fragt nach: blogmamablog
Lena ist Zweifachmama, Partnerin bei Laufmamalauf, Fitnesstrainerin, Juristin im Ruhestand, Hamburgerin, Hobbynäherin. Außerdem teilt sie ihre Erfahrungen auf ihrem Blog blogmamablog, um damit den Schwangeren und jungen Müttern, mit denen sie arbeitet, weiterzuhelfen.

1. Hallo liebe Lena! Damit wir dich ein bisschen kennenlernen können, beschreibe dich & deine Familie doch bitte kurz in 3 Sätzen.
Wir sind die Bilderbuch-Vierkopffamilie mit zwei quirligen Mädchen, die jetzt fast 3 und 6 Jahre alt sind. Mein Mann und ich sind berufstätig und so besteht das Leben aus viel Organisation, aber wir sind alle zufrieden. In unserer freien Familienzeit versuchen wir immer viel draußen zu sein.
2. Wie hat sich dein Leben durch die Geburt deiner Kinder verändert?
Kinder zu bekommen zieht immer alles auf links. Nicht nur das Privatleben, wo man auf einmal rund um die Uhr zuständig für das Wohl und Wehe eines kleinen Menschen ist.
Auch beruflich hat sich bei mir alles geändert. Vor der Geburt meiner Großen war ich noch als Juristin in der Verwaltung tätig, mein Arbeitgeber hat dann aber die Gunst der Stunde, sprich die Schwangerschaft, genutzt, um meinen Vertrag auslaufen zu lassen. Diese Chance habe ich dann wiederum genutzt und habe mich als Fitnesstrainerin selbstständig gemacht. Jetzt bin ich spezialisiert auf das Training an der frischen Luft mit jungen Müttern und Schwangeren.

3. Was unternimmst du mit deinen Kindern oder der ganzen Familie, um den Alltag abwechslungsreich zu gestalten? Habt ihr Lieblingsorte oder –aktivitäten?
Unter der Woche ist nachmittags gar nicht viel Zeit, weil Kita und Schule bis 15.30 Uhr gehen. Danach sind wir gerne noch mit den anderen Kindern auf den Spielplatz oder die Mädels spielen zu Hause noch mit Freunden oder Nachbarskindern.
Am Wochenende sind wir grundsätzlich alle zusammen unterwegs. Samstags ist immer der Einkauf auf dem Wochenmarkt gesetzt – die gibt es übrigens in Hamburg so gut wie in jedem Stadtteil. Auch sonst sind wir viel draußen. Solange die Kinder noch so klein sind, reicht es eigentlich aus, auf einen Spielplatz zu gehen. Manchmal ist dann auch gar nicht der aufregende Piratenspielplatz in der Hafencity die beste Wahl, sondern doch der um die Ecke, wo man immer hingeht und alle Kita- und Schulkollegen trifft.
Beliebt ist bei uns auch immer ein Ausflug in eines der Wildgehege in Hamburg oder in einen der umliegenden Wildparks. Dafür verabreden wir uns dann meistens mit Freunden von uns, die auch Kinder haben, damit man die auch mal wiedersieht und klönen kann.
5. Wie findest du Inspiration für spannende Freizeitaktivitäten in Hamburg?
Als Hamburgerin kennt man die meisten Ausflugsziele natürlich und es macht auch immer Spaß mit den Kindern etwas zu machen, das man auch toll fand, als man selber klein war. Ich gucke aber auch gerne auf Instagram, wo es die anderen so hin verschlägt. Meistens lese ich auch die monatlichen Veranstaltungstipps von Ute auf ahoikinder.
5. Hamburg gilt als familienfreundlichste Stadt Deutschlands. Stimmst du zu? Und wenn ja, was macht Hamburg für Familien so besonders?
Ach guckt mal, das wusste ich gar nicht! Grundsätzlich stimme ich zu. Hauptsächlich deswegen, weil die Infrastruktur stimmt. Es braucht ja gar nicht viel, um kinderfreundlich zu sein.
In Hamburg ist es noch nicht annähernd so schwierig, wie in anderen Städten, einen Kitaplatz zu bekommen, weil in Hamburg schon seit mehreren Jahren 5 Stunden Kita und das Mittagessen von der Stadt bezahlt werden. Deswegen sind hier sehr viele Kitas gegründet worden.
Hamburg ist ja nicht nur an sich sehr grün, es gibt auch viele Spielplätze. Ich finde, die könnten etwas fantasievoller sein, aber sie werden gut in Stand gehalten und sind nur selten mit Kippen und Scherben verdreckt.
Bei den Schulen ist es momentan etwas schwierig auf Grund der steigenden Geburtenrate. Da hat die Hamburger Verwaltung es etwas verschlafen, mit mehr Plätzen zu planen, obwohl natürlich alle Kinder, die geboren werden, sechs Jahre später (am besten bei sich in der Nähe) zur Schule gehen müssen.
Wo auch Hamburg leider auf dem absteigenden Ast ist, ist die Geburtshilfe. Der Start ins Leben kann nur noch schwerlich als kinderfreundlich bezeichnet werden. Es fehlen einfach Hebammen in den Kliniken und für die Wochenbettversorgung. Aber das ist ein Problem der Bundespolitik, die die unterirdische Vergütung der Hebammen zu verantworten hat. Kinder-, mütter- und familienfreundlich ist das schon lange nicht mehr.

6. Was ist für dich die größte Herausforderung am Leben mit Kind in einer Großstadt wie Hamburg?
Unsere persönliche Herausforderung ist, dass wir an einer vielbefahrenen vierspurigen Straße wohnen. Wir üben mit den Kindern natürlich täglich, wie man sich im Straßenverkehr verhalten muss. Aber es wird bei uns definitiv länger dauern, bis die Große auch allein zur Schule gehen darf. Egal wie vernünftig sie uns manchmal schon erscheint, sobald sie eine Freundin trifft, ist der Straßenverkehr nur noch Nebensache.
Außerdem werden wir in ein paar Jahren nach einer größeren Wohnung Ausschau halten müssen. Davor graut mir jetzt schon. Es wird zwar immer mehr Wohnraum in Hamburg geschaffen, aber die Nachfrage ist auch nach wie vor hoch.
7. Wenn du zu deinem Ich zurückreisen könntest, bevor du Mama warst: welchen Tipp oder Rat würdest du dir selbst gern geben?
Erziehungstipps hätte ich mir schon deshalb nicht zu geben brauchen, weil bekanntlich alle Menschen ohne Kinder denken, dass sie es a) besser wissen oder b) ihre Abkömmlinge deutlich kultivierter auf die Welt kommen, als die krakeelenden Schnoddernasen anderer Leute.
Vielleicht hätte ich mir den Rat gegeben, früher mit dem Kinderkriegen anzufangen, aber auch darauf hätte ich vermutlich nicht gehört und darum ist alles gut so, wie es ist.
Keine spannenden Blogbeiträge mehr verpassen und zusätzlich jede Woche die besten Veranstaltungstipps der Stadt erhalten? Dann melde dich jetzt für unseren Newsletter an!