Hans die Wanze - stilvolle Kindermusik für Groß & Klein
24. Juli 2018
Hans die Wanze macht anspruchsvolle und musikalisch neu interpretierte Kindermusik, die auch Eltern große Freude bereitet und zum Mitmachen animiert! Wir durften diese Woche Johanna, die Gründerin der Band interviewen und haben so einiges herausgefunden. Viel Spaß beim Lesen!
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1. Was bietet Hans die Wanze genau an und was ist das Besondere daran?
HANS DIE WANZE bietet Mitmach-Konzerte an, die Kindern und Erwachsenen Spaß machen sollen.
Wir spielen deutsche und internationale Kinderlieder-Klassiker, die wir jedoch in swingende, jazzige oder auch mal reggae- oder klezmerartige Arrangements verpacken, bei denen jeder sofort mitwippen muss.
Das macht die Lieder, die eigentlich fast jeder kennt, auf einmal auch für Erwachsene wieder interessant und hörbar und unsere Konzerte zu einem generationenübergreifenden, anspruchsvollen und unterhaltsamen Event für die ganze Familie.
Das Publikum darf bei unseren Konzerten immer mitsingen, mittanzen und muss auch manchmal als Rhythmusgruppe aushelfen. Unser Freund Hans, die Wanze, hat darüber hinaus jede Menge Fragen und Unsinn im Kopf und macht das Konzert jedes Mal zu einem kleinen Abenteuer.
2. Erzähle uns doch ein bisschen über dich? Was hat dich dazu bewegt, eine Live Band für Kinder zu gründen?
Ich habe die alten Kinder- und Volkslieder schon immer gemocht, weil diese Lieder oft wunderschöne Melodien mit absoluter Ohrwurmqualität haben. Aber spätestens ab der Pubertät ist es natürlich total uncool Kinder- und Volkslieder gut zu finden.
Als ich dann selbst Mutter geworden bin, hatte ich endlich wieder die offizielle Lizenz zum Kinderlieder singen und machte mich auf die Suche nach einer schönen, klassischen Kinderlieder-CD. Dabei musste ich feststellen, dass der Markt zwar überschwemmt ist, aber 90% davon synthetisches, völlig überproduziertes und grässlich „kindgerechtes“ Zeug ist, was ich meinen Ohren und den meines Sohnes auf keinen Fall in Dauerschleife zumuten wollte.
Mein Gefühl war, dass Kinder bei solchen Musikproduktionen nicht ernst genommen werden. Kinder kommen ja nicht auf die Welt, um in einer weichen, rosa Plastik-Blubberblase von der Welt ferngehalten zu werden, sondern sie wollen die reale Welt entdecken und die Begeisterung der Erwachsenen an deren Musik teilen.
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Gottseidank gibt es mittlerweile immer mehr Musiker*innen, die sich dem Synthesizer-Kindermusik-Stumpfsinn entgegenstellen, aber gerade für ganz junge Kinder, die noch keinen großen Wortschatz haben fehlen meiner Meinung nach anspruchsvolle Produktionen, die den Eltern in Dauerschleife nicht das Hirn rausdrehen.
Deshalb beschloss ich 2015, gleich drei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Meine eigene Begeisterung für Kinderlieder künstlerisch auszuleben und diese Musik in eine Form zu bringen, die es Kindern und Erwachsenen ermöglicht, Spaß an der selben Musik zu haben und gleichzeitig den überlieferten Kinder- und Volksliederschatz dem Vergessen und seiner volkstümelnden Muffigkeit zu entreißen: Die Idee zu HANS DIE WANZE war geboren.
Live erleben die Kinder und Erwachsenen bei uns nicht nur die Freude, die bekannten Lieder neu zu hören und dazu zu tanzen, sondern auch wie viel Freude es macht, gemeinsam mit einer Band diese Lieder zu singen. Einer Band, die live, handgemacht und unverstärkt auf analogen Instrumenten spielt, die man hinterher auch anfassen und ausprobieren darf.
Mittlerweile hat HANS DIE WANZE viele unterschiedliche Programme entwickelt und unsere Konzerte sind meist ausverkauft. Für die Zukunft wünschen wir uns Mittel und Partner, die es ermöglichen, unsere Bühnenprogramme zu richtigen Theaterproduktionen weiterzuentwickeln, neue Tonaufnahmen zu machen, um noch mehr tolle Lieder wieder hörbar zu machen und vielleicht Hans Wanzes Abenteuer sogar als Buch oder Film erlebbar zu machen.
3. Was unterscheidet ein Kinder- von einem Erwachsenenpublikum?
Kinder sind gnadenlos offen und direkt. Wenn ihnen etwas nicht gefällt oder etwas langweilig ist, zeigen sie das sofort. Da ist man als Künstlerin in der Programmgestaltung sehr herausgefordert. Erwachsene können eine längere, vielleicht nicht ganz so spannende Passage in einem Konzert ohne Kommentar ertragen, Kinder werden dann unruhig und laut. Genauso muss man bei einem Mitmach-Konzert aufpassen, wenn zu viel Begeisterung im Raum ist. Dann muss man sich überlegen, wie man die tanzende Masse wieder fokussiert bekommt.
Eine gute Balance herzustellen zwischen fokussierter Aufmerksamkeit und Interaktion, zwischen bekannten „Hits“ und neuen, interessanten Hörerfahrungen und zwischen altersgerechter Ansprache und intellektueller Herausforderung ist also bei Kinderkonzerten besonders anspruchsvoll.
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4. Hast du einen Lieblingsort für Kinder/Eltern/Familien in Berlin?
Für meine Familie und mich mag ich kurze Wege, deshalb bleiben wir viel bei uns im Kiez in Süd-Friedrichshain. Da gibt es im Winter auf der Brache hinterm Berghain supertolle riesige Pfützen, wo man Eis zerhacken kann, wenn diese gefroren sind. Im Sommer flanieren wir dann über die Wühlischstraße zu „Caramello“ zum Eis essen oder fahren mit dem Rad zum Waldspielplatz im Plänterwald.
5. Was möchtest du Eltern gerne mit auf den Weg geben?
Seid authentisch und nehmt eure Kinder als Menschen ernst! Eure Kinder wollen euch und die Welt kennenlernen, wie sie wirklich ist. Vertraut euren Kindern und bevormundet sie nicht: Helft ihnen nicht auf den Baum, aber seid da, wenn sie runterfallen. Und kauft keine Kinderlieder-CD, die ihr nicht selbst zwanzig Mal am Tag ertragen könnt!
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