Alles rund um den Mund - Tipps für den Zahnarztbesuch mit Kind
Zahnärztin Dr. Alina Schröder und ihr Team kümmern sich in der Zahnarztpraxis Breitenbachplatz auf höchstem Niveau um die Zähne der Berliner. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Kinderzahnmedizin. Das Thema "Zahnarzt" ist oft mit Angst verbunden, auf Termine freuen sich Kinder selten. Wir haben mit Alina darüber gesprochen, wie ihr eure Kids am besten auf den Zahnarzttermin vorbereitet und wann der erste Besuch eigentlich stattfinden sollte.
1. Was hat dich dazu bewogen, eine Zahnarztpraxis speziell für Kinder zu eröffnen?
Kinder habe ich schon immer gerne behandelt, jedoch hatte ich früher das Gefühl, dass wir Zahnärzte teilweise überfordert sind mit aufwendigeren Behandlungen bei den Kleinen. Deswegen habe ich vor 10 Jahren eine Spezialisierung für die Kinderzahnheilkunde gemacht, die mir ermöglicht, die Kinderbehandlung besser und effektiver durchzuführen. In meiner eigenen Praxis sollte es unbedingt ein Kinderbehandlungszimmer geben und der Fokus auf unsere kleinen Patienten gelegt werden.
2. Wie bereiten Eltern ihre Kinder am besten auf den ersten Zahnarztbesuch vor? Wann sollte dieser eigentlich anstehen?
Der erste Kontrolltermin beim Zahnarzt sollte mit 6 Monaten erfolgen. Dieser Termin dient jedoch mehr der Aufklärung der Eltern als wirklich der Befundaufnahme. Spätere Termine sollten alle 6 Monate erfolgen. So schafft man eine Routine und Regelmäßigkeit, die den Kindern hilft, sich bei uns wohl zu fühlen, auch wenn es mal eine Behandlungsnotwendigkeit gibt. Es muss ja nicht immer die Karies sein, weswegen Kinder zu uns kommen. Kinder stürzen beim Laufen, beim Roller und Laufrad fahren. Kennen sie die Abläufe beim Zahnarzt bereits, können wir gut helfen.
Wichtig ist, dass Eltern nie lügen, jedoch auch nie zu viel erzählen. Kleinkindern kann man z.B. Folgendes sagen: "Wir gehen zum Zahnarzt und der zählt deine Zähne und schaut ob wir gut putzen." Wir sind oft schockiert, was kleine Kinder uns erzählen: von Spritzen, Schmerzen und anderen Erwachsenenproblemen. Eltern sollten vermeiden, ihren Kids von eigenen (unschönen) Erfahrungen zu erzählen. Kinder dürfen daher bei uns gern zu Kontrollen der Eltern mitkommen, jedoch bitte nicht zur Behandlung. Auch bei der Behandlung der Eltern bzw. Erwachsenen legen wir großen Wert auf eine behutsame, schmerzfreie Behandlung. Mit den Methoden der modernen Zahnmedizin muss niemand mehr Angst vor dem Zahnarzt haben. Leider wissen wir aber auch, dass nicht in jeder Praxis dies so durchgesetzt wird wie bei uns, was vermutlich zu den vielen negativen Erfahrungen führt.
3. Wie steht es um die tägliche Mundhygiene der Kinder, welche Tipps können wir da von dir bekommen?
Zwei mal täglich putzen reicht. Es ist immer die Qualität, die zählt und nicht die Quantität. Die Eltern sollten außerdem immer nachputzen, mindestens bis zur 2. oder 3. Klasse. Zahnseide ist auch bei Kindern ein MUSS! Besonders zwischen dem kleinen und großen Milchbackenzahn. Das erklären und zeigen wir auch bei Kontrollen und professionellen Zahnreinigungen.
4. Ist die professionelle Zahnreinigung für Kinder zu empfehlen? Wie oft sollte diese gemacht werden? Und wer bezahlt die eigentlich?
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Die professionelle Zahnreinigung ist der Grundbaustein der Zahngesundheit und daher bei Kindern besonders wichtig und empfehlenswert. Wir zeigen Schwachstellen beim Putzen auf, helfen beim Reinigen und reinigen nach. Die Kinder bekommen saubere Zähne und eine positive Zahnarzterfahrung - Vorteile auf allen Seiten.
Empfehlenswert ist die kleine Reinigung bei Kindern ab 4 Jahren, die von privaten Versicherungen übernommen wird. Gesetzlich versicherte Kinder haben erst ab 6 Jahren einen Anspruch auf die Mundhygienekontrolle, die Aufklärung und das Fluoridieren. Wir führen das im Rahmen einer kleinen Reinigung durch und berechnen den Eltern der Kinder zwischen 6 und 18 Jahren keine zusätzlichen Kosten für das Polieren der Zähne. Dies kann 2x pro Jahr durchgeführt werden. Unter 6 Jahren müssen gesetzlich versicherte Kinder die Reinigung privat bezahlen.
5. Was passiert, wenn dann doch mal ein Loch da ist?
Das Tückische an Milchzahnkaries ist, dass sie meist im Zahnzwischenraum beginnt und dadurch schlecht für den Zahnarzt erkennbar ist. Die Kinder haben meist keine Beschwerden bis ein sichtbares Loch entsteht. Dann ist die Karies meist aber schon sehr nah am Nerven. Wir arbeiten dann in einer kindgerechten Atmosphäre und behandeln die Karies während das Kind entspannt auf dem Monitor an der Decke seinen Lieblingsfilm schaut. Wir erklären alles kindgerecht, so dass sie Kinder die Behandlung verstehen, jedoch keine Sorgen haben.
6. Wie gehen Sie mit ängstlichen Kindern um?
Wir erklären die Behandlung kind- und altersgerecht. Wir sind immer ehrlich mit den Kindern und nehmen uns Zeit für ihre Ängste. Die Ablenkung durch den Monitor hilft natürlich auch ungemein. Dennoch gibt es auch Kinder, die durch schlechte Vorerfahrung einfach zu ängstlich für eine Behandlung sind. Dann kann Lachgas helfen, um die Ängste zu überwinden.
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7. Wie wichtig ist es, sich als Zahnmedizinerin - besonders im Bereich Kinderzahnmedizin - immer weiterzubilden und die Praxis an die modernen Standards anzupassen?
Es ist sehr wichtig. Das betrifft einerseits die Zahnmedizin an sich, aber besonders die Kinderzahnheilkunde. Die moderne Zahnmedizin erleichtert die Behandlung und macht sie deutlich risikoärmer für Kinder. Müssen z.B. Röntgenbilder angefertigt werden, so haben wir mit digitaler Technik viel weniger Strahlenbelastung als bei konventionellen Bildern. Moderne Kunststoffe als Füllungsmaterialien müssen frei von Weichmachern und für die Kinderzahnheilkunde zugelassen sein. Die Zahnmedizin hat in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung durchgemacht. Gerade die Kleinen sollen davon profitieren, damit sie auch zukünftig lange gesunde Zähne haben.
Ihr seid noch auf der Suche nach einem guten Kinderzahnarzt? Wir empfehlen einen Termin bei der Zahnarztpraxis Breitenbachplatz zu vereinbaren!
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