Liedermacher und Songwriter Robert Metcalf im Interview
Heute stellen wir euch jemand ganz Besonderes vor: Den Liedermacher und Songwriter Robert Metcalf! Der gebürtige Brite lebt nun schon seit über 40 Jahren in Berlin und arbeitete lange Zeit als Sozialarbeiter. Wie kommt man dann dazu Kinderlieder zu schreiben? Dies und noch vieles mehr erfahrt ihr im Kindaling Interview.
1. Du hast Jura und Sozialpädagogik studiert, 10 Jahre als Sozialarbeiter gearbeitet und bist dann Musiker geworden. Wie kam es dazu?
Genauer gesagt, bin ich nicht Musiker, sondern Liedermacher/Songwriter. Ich habe keine musikalische Ausbildung und bin, wie viele Liedermacher, weitgehend Autodidakt. In meiner Studienzeit entdeckte ich für mich die Gitarre und stellte fest, dass man mit wenigen Griffen Folk- und Popsongs nachspielen kann – und das war lange Zeit ein schönes Hobby. Bis ich irgendwann Lust bekam, eigene Lieder zu schreiben (für Erwachsene und in meiner englischen Muttersprache) und dann wurde es ernst ;-)! Während ich tagsüber meinem Beruf als Sozialpädagoge nachging, schrieb und spielte ich in meiner Freizeit eigene Songs. Noch später wagte ich den Sprung in das freiberufliche Leben als Liedermacher...
2. Hast du ein Lieblingskinderlied?
Meine Lieblingslieder ändern sich von Zeit zu Zeit. Aktuell singe ich gern das Lied (von mir) EINE STIMME, vielleicht weil es so einfach ist und weil man es gut gebärden kann. Es kommt hinzu, dass ich auch eine englische Version des Lieds gemacht habe und singe es manchmal in beiden Sprachen. Es gibt natürlich auch zahlreiche, sehr schöne Lieder von anderen Liedermacher-Kollegen und Kolleginnen. Mir fällt aber spontan das altes Volkslied AUF EINEM BAUM EIN KUCKUCK ein, das ich für die Sendung mit dem Elefanten gesungen habe, obwohl es kein Kinderlied im engen Sinne ist.
3. Wem spielst du neue Stücke als erstes vor?
Mal meiner Frau, mal den Musikern, mit denen ich spiele. Und wenn das neue Stück diese Hürde genommen hat, fange ich an, es zu verfeinern und – eventuell mit einer Spiel- oder Bewegungsidee – für ein Kinderpublikum „konzertfähig“ zu machen.
4. Wie würdest du deine Musik beschreiben?
Das ist schwierig zu beantworten, denn in meinen Liedern sind ziemlich viele Stilrichtungen vertreten, zwischen schlichten Folksong-ähnlichen Stücken und anspruchsvollen Jazz-Songs.
Auch die Liedtexte sind inhaltlich sehr unterschiedlich, von witzigen Mitmachnummern bis zu thematisch ernsten Liedern zum Zuhören und Nachdenken, kurz: von „heiter bis wolkig“! Ich versuche, auf jeder CD und in jedem Konzert eine möglichst große Bandbreite dieser unterschiedlichen Stimmungen anzubieten.
5. Du lebst seit 40 Jahren in Berlin, gibt es etwas, das du an deiner Heimat vermisst?
Am meisten die Sprache! Leider habe ich wenig Kontakt zu Englisch sprechenden Menschen, da vergisst man leicht die Feinheiten in der eigenen Muttersprache. Dafür lese ich aber viel auf Englisch und freue mich, wenn ich gelegentlich Worte entdecke, die mir nicht bekannt waren.
6. Hast du einen musikalischen Tipp für Eltern, Kinder oder Familien in Berlin?
In vielen Stadtteilen gibt es Musikschulen, die das Instrumentenkarussell für Kinder anbieten. Dieses Angebot ermöglicht Kinder bis zu vier verschiedene Rhythmus-, Saiten-, Streich-, Blas- und Tasteninstrumente auszuprobieren. Eine feine Sache, besonders für Kinder, die gern ein Instrument lernen möchten, aber nicht wissen, welches.
7. Wie wird es weitergehen für dich? Wirst du weiterhin Kindermusik machen oder dein Projekt “Englishman in Berlin“ weiterverfolgen?
Ich habe nach wie vor große Freude daran, Lieder für Kinder zu schreiben und zu spielen und möchte dies noch ein paar Jahre weitermachen. In der Tat habe ich aber auch ein weniger bekanntes Projekt mit Liedern für Erwachsene, das mich zunehmend beschäftigt: „Englishman in Berlin“ tritt nur gelegentlich auf, zum Jahresende werden allerdings neue Songs im Netz zu hören sein.
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