4. Oktober, Sonntag, 15 Uhr, Sonne, wunderbarer, warmer Herbsttag. Für gewöhnlich ist an einem solchen Tag der Park voll mit Menschen aus aller Herren Länder. Kein Wunder, bei mehr als 4 Millionen Besucher jährlich. Wenn man folgendes erlebt wäre es trotzdem unethisch zu sagen Corona hätte auch was Gutes? Ich versuch´s mal. Also, pünktlich 5 vor Drei sind wir am Eingang und warten, wie noch zwei charmante Wienerinnen auch auf den Guide. 4 stoßen zu uns, letztendlich waren wir dann 8 Personen die sich zur Führung angemeldet hatten. Spätestens jetzt beginnt ein kleines Sonntags- Märchen im großen Schloss. Der Guide taucht auf, erfrischend motiviert, grinst als hätte er gerade gute Nachrichten der Lottogesellschaft erhalten, erklärt kurz die top funktionierende, begleitende Audiotechnik und beginnt pünktlich die Führung. Sofort merkt man, er weiß mehr als er sagt (selten, leider oft umgekehrt), er kennt sich also richtig aus. Die für ca. 60min. anberaumte Führung dauerte letztendlich 2 Stunden, statt hunderten Kurzzeitimmigranten trafen wir praktisch auf sonst niemand mehr im Schloss. Stille, wie sie der Wiener Hof wahrscheinlich noch nie erlebte. Wir waren praktisch alleine im kaiserlichen, ursprünglich angedachten Partyraum! Das gabs so noch nie vor uns! Vielleicht hatte Sissi mal das Glück, wenn sie zufällig mal da war, nicht schlafen konnte und deshalb um 5 Uhr früh durchs Schloss irrte um der, wie wir lernen durften, gar nicht so bösen Tante aus dem Weg zu gehen. Fazit: Der mit großen Abstand beste Guide (fachlich wie empathisch), ein sehenswertes Schloss in seltener Atmosphäre. Prädikat: Ein Muss! Leute macht euch auf den Weg! Geht hin! Jetzt, solange es so überschaubar ist.! Es zahlt sich wirklich aus. Für zwei Stunden durften wir Corona wenigstens mal vergessen, denn es hat in Wahrheit gar nix Gutes. Danke dem phantastischen Guide und allen, in diesen schwierigen Zeiten durchhaltenden, trotzdem positiven Angestellten des Museums! TOP!
Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebs GmbH
Von Josef
am 16. Oktober 2020