Social Moms - Die Community für Mütter
Wir möchten euch heute Social Moms vorstellen, die Community für Mütter. Ihre Version ist es, Mütter zu unterstützen, sich gegenseitig zu stärken und zu bestärken. Wir haben mit den Mitgründerinnen und Geschäftsführerinnen von Social Moms - Camilla Rando und Tanya Neufeldt - gesprochen und sie haben uns verraten, wie sie den Spagat zwischen Kind und Karriere schaffen, wie Vereinbarkeit bei Social Moms funktioniert und wie ein perfekter Sonntag bei ihnen aussieht.
Camilla & Tanya © social moms
Wie sind die Social Moms entstanden? Wie ist es dazu gekommen?
Camilla: Das ist eine richtig schöne Geschichte – denn noch bevor wir uns das erste Mal persönlich auf einem Event kennengelernt haben, „kannten“ wir uns natürlich schon über Instagram und haben gegenseitig unsere Blogs gelesen. Schnell haben wir festgestellt, dass wir auf einer Wellenlänge liegen und ein und dieselbe Sprache sprechen. Komischerweise gab es schon immer ein „blindes Verstehen“ zwischen uns beiden.
Tanya: Wir haben dann auf dem ein oder anderen Projekt mal zusammengearbeitet und gemerkt, wieviel Spaß das gemeinsame Arbeiten macht, da wir ein sehr ähnliches Energiepotential haben und uns gleichzeitig sehr gut ergänzen. Dann kam plötzlich die Social Chain AG auf mich zu, die schon länger mit dem Projekt Social Moms arbeiteten und nach einer passenden Besetzung suchten. Ich hatte direkt Camilla als Partner im Kopf. Lustigerweise kam dann auch noch das Gespräch auf sie und das war für mich dann der Wink mit dem Zaunpfahl und ich wusste – she’s the one!
Meine Vision war: Tanya & Camilla als Tandem, die perfekte Ergänzung!
Was verbirgt sich konkret hinter den Social Moms?
Tanya: Das Herzstück der Social Moms ist die Social Moms Community, mit der wir JEDE Mutter erreichen wollen.
Von gebunden, über Alleinstehend, ob werdende Mamas oder erfahrenen Mütter, von Pflegemutter bis Patchworkmutter, die Mütter die Stillen und die mit Flasche füttern, die Mütter die impfen lassen und diejenigen, die es nicht tun. Was uns eint ist das Muttersein. Über die Community wollen wir uns mit allen Müttern vereinen und uns gegenseitig unterstützen! Wir möchten die Nr. 1 Anlaufstelle werden, ganz gleich ob die Mütter Rat, Support, Gemeinschaft oder Halt brauchen.
Camilla: Exakt, dabei liegt es uns vor allem am Herzen, mit allen Müttern in den Dialog zu treten und uns zu vernetzen.
Deshalb auch der Gedanke der Community, damit gleichgesinnte Mütter sich finden und interagieren können.
Tanya: Was so eine Gemeinschaft bewirken kann, sehen wir an uns und dem Team, mit dem wir zusammenarbeiten. Wir alle sind Mütter, wir verstehen die spezifischen Bedürfnisse und das ist es was uns ausmacht und besonders macht. Wir kennen die Sorgen und Fragen der Mütter, haben erfahren, wie viel Halt so eine Gemeinschaft geben kann und können unser Wissen mit der Social Moms Community teilen – vom Kinderwunsch bis hin zur Einschulung und darüber hinaus.
Camilla: Neben der Community wird es auch ein Magazin geben, in welchem wir aktuelle und wichtige Themen rund um das Muttersein aufgreifen.
© social moms
Ihr habt beide einen Blog gestartet, was war die Motivation damals?
Tanya: Ich hatte angefangen ein Buch zu schreiben, über den Spagat in dem man als Mutter steht - ein Buch zum Lachen, Weinen, Fluchen und alles was man als Mutter halt so tut, in den ersten Monaten mit dem ersten Kind.
Das Feedback der Verlage war: “Gut geschrieben, aber auf dem deutschen Markt funktioniert nur ein Buch, das entweder pro oder contra Kind sei." Und: "Humor und Kinder funktionieren gar nicht.”
Daraufhin meinte eine Freundin: “Mach doch einen Blog” und ich hatte ein großes Fragezeichen im Gesicht, weil ich Blogs überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Aber 3 Wochen später bin ich mit meinem Blog Lucie Marshall (der Name meiner Großmutter) online gegangen, weil ich einfach schauen wollte, ob die Verlage Recht hatten. Oder ich.
Ich hatte in kürzester Zeit eine riesige Leserschaft, schrieb Kolumnen unter dem Namen Lucie Marshall für das Magazin Freundin und die Tageszeitung taz und nach 6 Monaten kam Random House auf mich zu und sagte: “Okay, du hattest Recht. Wir nicht. Schreib dein Buch und wir mischen uns auch nicht ein.”
Die Absage der Verlage war das Allerbeste was mir passieren konnte, denn nur so ist der Blog und alles was daraus resultierte überhaupt entstanden.
Camilla: Ich bin ehrlich gesagt wie die Jungfrau zum Kind zu meinem ersten Blog gekommen. Ich musste damals in einer Online-Agentur Konzepte für den damals größten deutschen Blogpost schreiben und hatte überhaupt keine Ahnung von Blogs. Also startete ich mit einer Freundin meinen ersten Blog um mich in dieser neuen Welt einzufinden - und bin quasi bis heute dabei geblieben. Ich schrieb bis ich Mutter wurde für verschiedene Blogs, auch für Unternehmensblogs und arbeitete mit vielen spannenden Partnern zusammen. Als ich das erste Mal schwanger war, gründete ich kurzerhand das Mummy Mag, weil mir einfach auf dem deutschen Markt ein Online-Magazin fehlte, das mich als Mutter und als Frau abholte. Das Mummy Mag ist bis heute eines der bekanntesten Mama-Blogazines und ich habe immer ein Team an spannenden Müttern gehabt, die gemeinsam mit mir dieses Format stetig weiterentwickelt haben.
Bei Social Moms setzt ihr auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Mütter, welche Erfahrungen habt ihr damit vorher gemacht?

Tanya: Vereinbarkeit und Familie ist der größte Spagat und ein Prozess, der es in sich hat. Man muss sich ja erst mal selbst in der Rolle als Mutter finden, sich als Paar komplett neu strukturieren und dann noch nach außen hin, also im Job, eine Balance finden.
Als Freiberufliche war das vermeintlich einfacher, weil ich ja mein eigener Boss war und ich das Thema zu meinem Beruf gemacht habe. Aber es ist einfach unglaublich schwer und ein ewiger Drahtseilakt. Man hat einen Termin, aber das Kind ist krank und der Vater auch unterwegs. Nimmt man das Kind mit? Oder sagt man den Termin ab?
Ich habe da selber an mir gemerkt, wie sehr ich darauf gepolt bin, das man Kinder weg zu organisieren hat. Ich musste also erst meine eigenen Muster überwinden und lernen auch beim Partner ebenso wie in meiner Arbeitswelt etwas einzufordern. Mit einem kranken Kind zum Beispiel, ist das besonders herausfordernd zu organisieren. Das heißt “Kind ist krank, ich kann heute nur Telko.” oder “Kita zu, Kind kommt mit zum Meeting und muss dann malen oder was auch immer.” Sagen wir mal so - man braucht einfach verdammt gute Nerven. Und viel Humor hilft sehr.
Camilla: Mein großes Glück war schon immer mein Mann, der mir immer den Rücken freigehalten hat und der nie seine Arbeit über meine gestellt hat. Das ist natürlich auch aus dem Grund heraus so gewachsen, weil wir beide selbstständig waren. Da lebt jeder natürlich sein ganz eigenes Modell. Mir ist es aber dennoch wichtig, dass wir auch unseren Mitarbeitern immer ein Grundverständnis entgegenbringen. Ich finde es schade, dass es oft ein berufliches Hindernis ist, wenn man Kinder hat. Für mich ist das ganz im Gegenteil ein Qualitätsmerkmal, denn meiner Erfahrung nach, arbeiten Mütter auch im Beruf effizienter und mehr als vorher.
Wir arbeiten allerdings auch in einem Bereich, der einfach auch sehr online stattfindet und wir sind nicht an Schichten oder einer Anwesenheit gebunden. Das macht es auch leichter. Ich denke, für all diese Berufe – im Bildungs- oder sozialen Bereichen - muss es dringend neue Lösungen geben. Damit wäre uns vor allem gesellschaftlich sehr geholfen. Wir befinden uns schon in einem Wandel, aber diesen müssen wir alle gemeinsam stärker vorantreiben.
Wie sieht euer perfekter (Familien-)Sonntag aus?
Camilla: Lustig, darüber haben wir gerade erst wieder gesprochen. Denn wir beide haben den riesigen Drang in die Natur zu flüchten. Also sieht der perfekte Familiensonntag bei uns sehr ähnlich aus, mit einem tollen Ausflug ins Berliner Umland. Bei all dem Trubel unter der Woche ist es einfach schön rauszukommen, einen Perspektivwechsel zu haben, sich voll und ganz auf die Familie zu konzentrieren und sich den Raum und die Zeit zu nehmen, die Welt immer mal wieder aus Kinderaugen zu betrachten.
Tanya: Natur, Natur, Natur - ich muss raus, was ganz anderes sehen. Ich muss einfach raus aus dem Hamsterrad. Meinem Sohn tut das auch so wahnsinnig gut und man entspannt, wenn man durch den Wald läuft, im Sommer baden geht und sich eine Distanz schafft zur Arbeitswelt. Dann gehe ich am Montag mit guter Laune und gutem Nerv wieder los.
Wo holt ihr euch Inspirationen für Familienzeit?
Camilla: Ich lasse mir sehr viel empfehlen – von Freunden oder anderen Eltern. Aber wir suchen auch gezielt online nach tollen Tipps. Das sind oft Mama-Blogs, aber auch bei Kindaling, Himbeer oder Mit Vergnügen findet man immer wieder neue Inspirationen. Wir haben ja mit Berlin wirklich das Glück, sowohl in der Stadt sehr viel Kultur, aber auch ein sehr reiches Umland mit spannenden Bauernhöfen, Wildparks und Co zu haben.
Welchen Tipp habt ihr für (werdende) Eltern?

Tanya: Nichts ist planbar und man kann auch einfach gar keine Ahnung haben, von dem was einen erwartet. Ich glaube je lockerer man es sieht und vor allem je mehr man auf sein Bauchgefühl hört, desto besser. Man sollte sich mit Menschen verknüpfen, die einen unterstützen in dem wer man ist. Mit Gleichgesinnten, die einen beruhigen und einem in seinem Bauchgefühl bestärken. Besserwisser und Dogmatiker sollte man meiden. Denn jedes Kind ist anders, jede Mutter ist anders und jede Partnerschaft ist anders.
Camilla: Ich stimme Tanya in jedem Punkt zu. Ich denke jede Mutter hat einen Urinstinkt in sich, der ihr sagt, was richtig ist. Wir haben nur vergessen darauf zu hören und klammern uns viel zu häufig an Definitionen. Dabei sind wir alle so unterschiedlich - wie eben auch unsere Kinder. Der Schlüssel ist für mich Liebe. Am Ende üben wir alle am lebenden Objekt und werden in zwanzig Jahren wissen, was wir richtig oder falsch gemacht haben. Aber auch wir sind einfach Menschen und gerade beim ersten Kind liebe ich den Satz “Ich mache das alles zum ersten Mal!”. Also mein Tipp: Bringt Ruhe rein, nehmt euch Zeit und es ist total okay auf dem Weg zu merken, ihr wollt es doch anders machen. Je mehr Vertrauen wir haben, desto mehr danken es uns unsere Kinder.
Danke Tanya und Camilla, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Wir sind sicher, dass durch dieses Interview viele neue Mamas zu euch finden werden und die Mama Community bereichert.
Melde dich für den Kindaling Newsletter an und erhalte wöchentlich tolle Veranstaltungstipps und spannende Beiträge rund ums Thema Familie!