Sicherheit für Kinder in Berlin – Kurse und Möglichkeiten
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Wenn wir uns als Eltern um irgendetwas sorgen, dann um die Sicherheit unserer Kinder. Egal ob Zuhause, im Straßenverkehr, im Kindergarten oder in der Schule – überall, so meint man manchmal, lauern unzählige Gefahren, vor denen die Kleinen beschützt werden müssen. Allerdings will auch niemand dem Beispiel von Helikoptereltern folgen und immer alles kontrollieren und die Kinder überwachen, damit ihnen auch ja nichts passiert. Wer dennoch sichergehen möchte, dass der Nachwuchs zumindest bestens auf diverse Situationen vorbereitet ist und damit auch das Risiko minimiert, dass er sich irgendeiner Form der Gefahr aussetzt – sei es eine körperliche oder auch eine, die sich auf die Psyche auswirken könnte –, der kann mit Hilfe diverser Kurse, Angebote und Möglichkeiten in Berlin vorsorgen.
Sicherheit im Straßenverkehr
Gerade der Straßenverkehr scheint eine Unzahl an Gefahren für Kinder zu bieten; und das vor allem in einer Großstadt wie Berlin. Hin und wieder liest man dann auch noch von erschreckenden Vorfällen, was natürlich nicht die Regel ist, aber wenn sich schon an der heiklen Verkehrssituation nichts ändert, sollte man die Kleinen zumindest auf die Gefahren im Verkehr vorbereiten.
Das betont auch die Berliner Polizistin Anja Trappe, die 20 Jahre lang im Funkwageneinsatzdienst, im Arbeitsgebiet Integration und Migration tätig war und die heute unter anderem Bordellkontrollen durchführt und sich um illegale Einwanderung kümmert. Trappe ist außerdem selbst Mutter einer 16-jährigen Tochter und arbeitet als Verkehrssicherheitsberaterin: "Wir sagen ihnen [den Kindern] immer, dass sie mit den Fehlern von anderen rechnen müssen." Nur dadurch scheint es sich vermeiden zu lassen, dass Kinder Opfer unaufmerksamer Autofahrer werden. Zwar ist die Verkehrs- und Mobilitätserziehung in der Berliner Grundschulverordnung festgelegt, es kann sich aber dennoch lohnen, für die Kleinen schon vor der Einschulung oder auch noch einmal danach zusätzlich spezielle Kursangebote in der Hauptstadt wahrzunehmen.
Die "Radfahrschule" am Berliner Westkreuz beispielsweise bietet Kurse an, in denen Kinder Schritt für Schritt ans Radfahren herangeführt werden. Nach dem Erlernen der Praxis in der Schule, wird auf Wunsch auch im Straßenverkehr geübt, um Kindern schon in jungen Jahren einen Eindruck zu geben, worauf es ankommt und sie an die Hektik und die vielen Regeln, die einzuhalten sind, zu gewöhnen.
Ein Blick auf die Jugendverkehrsschulen Berlins (die keine Einrichtungen der Polizei sind, sondern von den jeweiligen Berliner Bezirksämtern betrieben werden) und auf deren Angebote, kann auch nicht schaden. Denn hier haben Kinder im Alter von zirka 5 bis 14 Jahren die Möglichkeit, unter Anleitung ungestört verkehrssicheres Verhalten im Straßenverkehr als Fußgänger und Radfahrer zu trainieren. Dazu werden Übungsflächen bereitgestellt, die reale Verkehrsflächen im Kleinformat darstellen.
Sicherheit zu Hause
Wohnung oder Haus kindersicher machen
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Nicht nur vor, sondern auch hinter den Haustüren Berlins scheinen in den Wohnungen und Häusern diverse Dinge die Sicherheit der Kleinen zu bedrohen. Seien es herumliegende Kabel, über die gestolpertwerden kann oder dunkle Flure bei Nacht, in denen Kinder keine Orientierung haben und schlimmstenfalls die Treppe herunterfallen. Und dann sind da natürlich noch die Steckdosen und andere elektrische Geräte, vor denen Eltern ihre Kinder am liebsten immer fernhalten wollen – denn es könnte ja irgendwie doch irgendetwas passieren. In einem intelligenten Zuhause allerdings lässt sich das mit Hilfe verschiedener Maßnahmen vermeiden. Spielt etwa das Kind mal mit Streichhölzern herum, weil die Neugier über die Hinweise von Mama und Papa siegt, warnen professionelle Rauchmelder mit Q-Label innerhalb kürzester Zeit vor einem sich ausweitenden Feuer. Die Batterie bietet außerdem eine lange Garantie von 10 Jahren, sodass man die Kleinen guten Gewissens auch mal aus den Augen verlieren darf, ohne sich ständig Sorgen machen zu müssen. Und dank Sockelleisten, die am Fußboden angebracht werden, verschwindet auch der angesprochene Kabelsalat optisch ansprechend und clever unter entlang der Wand. Gestolpert wird dann höchstens noch über die eigenen Füße oder über Spielzeug.
Die Technologiestiftung Berlin geht übrigens davon aus, dass in Zukunft Smart-Home-Elemente, die vor allem der Bequemlichkeit dienen und jene, die gesundheitsrelevant sind, zusammenwachsen werden. Maßnahmen, die auch der Kindersicherheit dienen, wie beispielsweise Bewegungssensoren für das Licht, fallen im Grunde schon in diese Kategorie.
Wenn die Eltern nicht da sind
Manchmal brauchen auch die taffsten Eltern eine Auszeit – und wenn es nur ein gemeinsames Abendessen oder ein Kinobesuch ohne Kind ist. Sind die Kleinen aber noch zu jung und unselbstständig, um ein paar Stunden alleine zu verbringen und Oma und Opa stehen gerade nicht zur Verfügung, muss ein Babysitter her. Aber wie findet sich der oder die Richtige und wie kann man sicherstellen, dass die Kleinen auch mit dem Babysitter klarkommen
Eine gute Lösung dafür bieten diverse Anbieter von Veranstaltungen, wie etwa dem Babysitter-Speeddating. Bei solchen Treffen kommen Eltern und verschiedene Babysitter, Tagesmütter oder Nannys zusammen, die sich dann in Gesprächen gegenseitig einen Eindruck voneinander verschaffen können. Anschließend können Eltern dann entscheiden, ob und wer als Babysitter zur Familie passt. Selbstverständlich können auch die Kinder mitkommen, sodass direkt ein Eindruck entsteht, ob die Chemie zwischen ihnen stimmt. In anderen Ländern sind solche Veranstaltungen längst keine Seltenheit mehr und vor allem deshalb auch so beliebt, weil die Anbieter vorab die Referenzen und Abschlüsse der Betreuer prüfen und somit schauen, ob sie den eigenen, oftmals recht hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards der Seite genügen.
Sicherheit in der Schule und unterwegs
In den Kindergarten gehen die Kleinen oft noch nicht alleine, spätestens der Schulweg wird aber früher oder später auf eigene Faust und ohne die Begleitung der Eltern absolviert. Neben dem Straßenverkehr gibt es hier noch einige andere Risiken, denen Kinder sich in Ausnahmefällen ausgesetzt sehen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Fälle nicht auftreten, eine Vorbereitung ist dennoch besser. So geraten Kinder hin und wieder nicht nur aneinander und streiten sich, sondern werden mitunter auch von Älteren bedroht oder gar gemobbt und körperlich angegangen. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich, Kindern Gewaltprävention beizubringen und sie auf Situationen, in denen sie sich doch einmal verteidigen müssen, vorzubereiten.
Diverse Institute und Schulen, wie etwa das "baKum – Institut für Selbstverteidigung" zwischen Wilmersdorf und Friedenau, bieten diverse Kurse an, die Kindern und Schülern nicht nur beibringen, Konflikte zu lösen, sondern ihnen besser noch aus dem Weg zu gehen. Im Kurs "»Mit mir nicht!« – Deeskalation für Schüler" erlernen Schüler Deeskalationsstrategien und Techniken, mit denen sie anderen Grenzen aufzeigen und sich aus Bedrohungen befreien können. Der Kurs "»Fass mich nicht an!« Gewaltpräventionsschulung für Kinder" wiederum bringt Kindern bei, mutig, stark und selbstbewusst zu sein. Diese Eigenschaften, so die Philosophie des Kurses, schützen am besten vor Gewaltstraftätern, da diese unsicher wirkenden Kinder eher ansprechen.
Auch die "Secukids-Academy" in Berlin Zehlendorf bietet ein Sicherheitstraining für Kinder von 5-12 Jahren an. Das Konzept der Academy basiert auf den für Kinder wahrnehmbaren eigenen Gefühlen. Kinder sollen durch die Implementierung von Schutzmechanismen lernen, Gefahren intuitiv frühzeitig zu erkennen, um in bedrohlichen Situationen die Schutzmechanismen aktivieren zu können. Dazu gehört das Weglaufen, sich Hilfe holen oder auch einfache körperliche Verteidigungsmaßnahmen. Die Kursinhalte werden auf spielerische und kindgerechte Weise vermittelt und anhand von Fallbeispielen praktisch erprobt.
Sicherheit im Netz
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Diesen Part übernehmen beispielsweise Anbieter von Kursen der Berliner Volkshochschulen. Im Rahmen der "Jungen VHS" finden immer wieder Veranstaltungen statt, bei denen sich Kinder oder Jugendliche in Begleitung der Eltern mit aktuellen Themen aus dem digitalen Alltag auseinandersetzen müssen. Sei es die generelle Sicherheit im Netz, Cybermobbing oder kreative Workshops zu Themen der Kommunikation und des sozialen Miteinanders – es lohnt sich immer, Kindern Einblicke zu geben, was das Digitale für Möglichkeiten, aber auch was für Risiken es bietet. Und letztlich liegt es natürlich doch auch an uns Eltern, darauf zu achten, dass die Kleinen sicher im Netz unterwegs sind. Ein guter Ansatz sind spezielle "Kinderseiten", die leicht zu navigieren, attraktiv aufbereitet, aktuell und möglichst interaktiv gestaltet sind. Verlinkungen finden sich auf diesen Seiten nur sehr selten und es wird ausschließlich auf unbedenkliche Seiten verwiesen. Außerdem werden persönliche Daten nur in Ausnahmefällen abgefragt und dann auch immer mit Einbeziehung der Eltern.Am wenigsten überwachen lässt sich wohl, was die Kinder im Internet so treiben. Sicherlich helfen Passwortschutz, Kindersicherungen & Co. an Tablet und Smartphone, doch die Möglichkeiten für Kinder, an anderer Stelle und über andere Geräte irgendwo ins Netz zu gelangen, sind riesig. Besser als Verbote oder Ähnliches ist es also, Kindern einen richtigen Umgang mit der Materie beizubringen.
Du machst dir Sorgen, was du in einer Notfallsituation tun sollst und fühlst dich nicht darauf vorbereitet? Wie wäre es vielleicht mit einem Erste Hilfe Kurs, um dein eigenes Sicherheitsgefühl zu stärken?