Shared Attention:
Spielgefährt*in Mama und Papa
Stellt euch diese idyllische Szene vor: die Mutter oder der Vater kochen, und das Kind spielt für sich alleine! Eine Vorstellung, die sicherlich vielen Eltern gefällt. Und daran ist auch überhaupt nichts auszusetzen. Jeder geht ganz eigenständig seiner Beschäftigung nach - das ist eine wichtige Erfahrung für beide, also für Eltern und Kinder. Hier kommt Shared Attention ins Spiel.
Denn es gibt auch das genaue Gegenteil! Das Kind fordert den Erwachsenen zum Spielen auf, hat Langeweile, oder möchte einfach beschäftigt werden. Gerade in diesen Tagen, in denen Kita-Schließungen und Kontakt Beschränkungen zum Alltag gehören, werden Eltern zwangsläufig zu wichtigen Spielgefährt*in des Kindes! Sie übernehmen hierbei eine wichtige Aufgabe. Höchste Zeit, sich das Thema Spielen mal genauer anzugucken. Du wirst schnell merken, wie so oft gilt auch hier: Qualität vor Quantität.
Unsere Expertin zum Thema Shared Attention
Marie-Luisa Puttich ist die Gründerin und Leiterin des wohl ersten digitalen Kindergartens - der Kita-to-Go. Zusammen mit Ihrem wuscheligen Freund, dem lieben Löwen Leoli, entwirft sie Pläne mit tollen Spiel-, Bastel- und Lernideen zu unterschiedlichen Mottos für die Kinderbetreuung zu Hause. Das Tolle an dem Konzept der Erziehungswissenschaftlerin ist, dass die Eltern als Spielgefährt*innen mit ins Boot geholt werden.
“Shared Attention” - so heißt es in der Fachsprache, gemeint ist das besondere miteinander erleben, wenn man mit seinen Kindern spielerisch in eine andere Welt eintaucht.
Was macht Qualität beim Spielen aus?
Wie man sich vorstellen kann, gibt es beim gemeinsamen Spielen große Qualitätsunterschiede. Es ist z.B. ein großer Unterschied, ob man nur nebenbei und abgelenkt mitspielt, oder sich wirklich auf das gemeinsame Spielen einlässt und Störer wie z.B. das Handy konsequent weglegt. Letzteres ist natürlich (zurecht) die Königsdisziplin des gemeinsamen Spielens und wird von Expert*innen “Shared Attention” genannt.
“Shared Attention” bedeutet nichts weniger, als das man die Aufmerksamkeit gemeinsam und mit vollem Fokus auf eine Sache richtet. Das kann z.B. das Anschauen eines Bilderbuches sein, eine Bastelaufgabe, oder das gemeinsame Kochen. Beide Spieler schauen auf dasselbe „Dritte“ - und jetzt wird es wirklich wichtig - das Ganze mit demselben Interesse und derselben Freude.
Es ist nicht immer leicht, für diese Art des Spielens im Alltag Platz zu schaffen, weil hierfür vor allem eine ruhige Umgebung, genügend Zeit und ein recht freier Kopf benötigt wird.
Aber versprochen, die besondere Spielzeit lohnt sich und ist ganz wichtig für Kinder. Denn Kinder, die diese Erfahrung oft genug machen, können sich viel leichter mit anderen auf ein solches Spiel einlassen. Außerdem, und das ist total interessant, finden Kinder leichter in ein eigenes Spiel und können sich wieder besser alleine beschäftigen.
Jede Art von Spiel ist wichtig
Zusammenfassend kann man sagen, dass jede Spielform in ihrer Art wichtig und auch richtig ist. Ich möchte jedoch gerne dazu ermutigen, sich bewusst zu machen, wie viel man selbst gerade tatsächlich am Spiel des Kindes beteiligt oder auch nicht beteiligt ist. Daher empfehle ich lieber weniger, aber dafür ungestörte Spielmomente, als stetig der Spielpartner*in zu sein, die eben doch nicht so richtig mitspielen will. Als Spielidee kannst du diesen tollen Feuerwehrhelm vom Löwen Leoli nachbasteln. Teile deine Bastelergebnisse mit uns entweder per E-Mail oder auf Instagram, indem du uns markierst @kindaling_de. Ganz viel Spaß beim Spielen & Basteln!
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