Naturwissenschaften für Kinder - Wie Eltern den Entdeckergeist fördern können
In einer Welt, die zunehmend von Technologie geprägt ist, ist es entscheidend, dass Kinder ein grundlegendes Verständnis für die Naturwissenschaften und ihre Konzepte entwickeln. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie Eltern ihre Kinder dabei unterstützen können, die Welt der Naturwissenschaften zu entdecken und ihre Neugier zu fördern. Wir zeigen euch, warum es wichtig ist, das Thema bereits früh zu begleiten und wie es euch am besten gelingt.
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Auf einen Blick:
1. Warum Naturwissenschaften für Kinder so wichtig sind
2. Kleinkinder an Naturwissenschaften heranführen
3. Coole Experimente für Kinder
1. Warum Naturwissenschaften für Kinder so wichtig sind
Unter Naturwissenschaft werden Wissenschaften zusammengefasst, die empirisch arbeiten und sich mit der Erforschung der Natur befassen, um deren Naturphänomene zu erklären und die Natur für den Menschen nutzbar zu machen. In der Schule fallen Fächer wie Biologie, Chemie und Physik darunter. Naturwissenschaften bieten Kindern eine Vielzahl von Vorteilen. Der Umgang damit stützt:
- Natürliche Neugier: Naturwissenschaften können die natürliche Neugier der Kinder fördern und sie dazu ermutigen, Fragen zu stellen und die Welt um sie herum zu erforschen. Naturwissenschaften fördern das kritische Denken und kreative Problemlösungsfähigkeiten, indem sie Kinder dazu ermutigen, Vermutungen aufzustellen, Experimente durchzuführen und Ergebnisse zu analysieren.
- Verständnis für andere Wissenschaften: Ein solides Verständnis für naturwissenschaftliche Phänomene erleichtert das Verständnis für andere Wissenschaften wie Medizin.
- Selbstständigkeit: Durch das Experimentieren und Entdecken können Kinder lernen, unabhängig zu denken und zu arbeiten, was ihre Selbstständigkeit fördert.
- Realitätsbezogenes Lernen: Naturwissenschaften bieten die Möglichkeit, Konzepte und Ideen durch realitätsnahe Experimente und Beobachtungen zu lernen, was oft effektiver ist als theoretisches Lernen.
- Berufsorientierung: Frühzeitiges Beschäftigen mit verschiedenen Kompetenzen wie Sprachen, Kultur, Sport und eben auch den Naturwissenschaften bieten breitere Berufsmöglichkeiten.
- Verantwortungsbewusster Umgang mit der Umwelt: Ein Verständnis für Naturwissenschaften kann Kindern helfen, ein stärkeres Bewusstsein für die Umwelt und die Bedeutung von Nachhaltigkeit zu entwickeln.
- Mathematische Kompetenzen: Naturwissenschaftliche Experimente und Aktivitäten erfordern oft die Anwendung mathematischer Konzepte, wodurch Kinder ihre mathematischen Fähigkeiten verbessern können.
- Selbstbewusstsein und Erfolgserlebnisse: Wenn Kinder wissenschaftliche Konzepte verstehen oder ein Experiment erfolgreich durchführen, kann dies ihr Selbstbewusstsein stärken.
2. Kinder an Naturwissenschaften heranführen
Als Eltern spielt ihr eine entscheidende Rolle bei der naturwissenschaftlichen Bildung eurer Kinder. Ihr dient als Vorbild, beantwortet Fragen und gebt Inspiration. Wir zeigen euch, wie ihr eure Kinder spielerisch für Naturwissen begeistern könnt.
Babys erforschen spielerisch
Um Kinder für Naturwissenschaften zu interessieren, können Eltern bereits früh damit beginnen, ihre Kleinen spielerisch damit in Kontakt zu bringen. Schon Babys sind an ihrer Umwelt und ihren Eigenschaften interessiert. Sie spüren den Regen, matschen mit Händen und Füßen im nassen Sandkasten, werfen Steine ins Wasser und beobachten sie beim Aufklatschen und Untergehen. Eltern können diese Neugier fördern, indem sie ihre Kinder schon früh vielseitige naturwissenschaftliche Phänomene erleben lassen. Dazu zählen viele Dinge aus dem täglichen Leben: Sei es das Barfußlaufen über unterschiedliche Untergründe, der achtsame Gang durch den Wald oder auch das Werfen mit dem Ball.
Kleinkinder wollen bereits verstehen
Kleinkinder beginnen, die Phänomene um sich herum zu hinterfragen. Sie beginnen, ihre Umwelt durch Bauen und Konstruieren zu formen und zu erforschen. Stellt euren Kindern hierfür verschiedene Materialien wie Papier und Mehlkleber, Ton, Legosteinen, Bauklötze oder Magnetbausteine zur Verfügung. So können sie die unterschiedliche Haftung, die Veränderung der Form und auch der Haptik erforschen. Auch ein Spielplatzbesuch bringt Kinder mit naturwissenschaftlichen Phänomenen in Berührung. So machen sie verschiedene Erfahrungen im Sandkasten, auf der Wippe oder beim Schaukeln. Auch zuhause wollen Kleinkinder die Zusammenhänge verstehen. Nutzt die Neugier eures Kindes und lasst sie bei Reparaturen zusehen oder im Haushalt mithelfen.
Vorschulkinder wollen es genauer wissen
Forschungen zeigen, dass Kinder spätestens im Vorschulalter ein Interesse an Naturwissenschaften entwickeln. In diesen Jahren sind sie besonders neugierig und möchten die Welt um sich herum verstehen. Am Anfang steht die Wahrnehmung, dann kommt das Staunen. Kinder beginnen, etwas zu erforschen, wenn sie etwas wahrnehmen, was sie sich noch nicht erklären können und ihre Neugier weckt. Eltern können diese natürliche Neugier nutzen, um ihre Kinder spielerisch an naturwissenschaftliche Themen heranzuführen. Das kann so einfach sein wie gemeinsames Backen und dabei die Veränderungen der Zutaten zu beobachten oder im Park die unterschiedlichen Arten von Pflanzen und Tieren zu erkunden. Bietet euren Kindern Möglichkeiten, mit Naturwissenschaften in Kontakt zu kommen, achtet jedoch immer darauf, dass es altersgemäß ist. Das können thematische Bücher, Experimentierkästen oder auch Kurse und Workshops sein. Hört genau zu, zu welchen Themen eure Kinder euch Fragen stellen und bietet ihnen weitere Lernmöglichkeiten an.
Seid neugierige Vorbilder
Eltern sind Vorbilder, sodass sich eure Neugier auf eure Kinder überträgt. Bindet eure Kinder in eure eigene naturwissenschaftliche Begeisterung mit ein. Das kann das gemeinsame Backen und Kochen, aber auch das Erforschen der Sterne mit einem Teleskop sein. Entdeckt ihr ein spannendes Phänomen, das auch ihr euch (noch) nicht erklären könnt? Dann geht gemeinsam auf Entdeckungsreise!
Gemeinsam die Welt erforschen
Findet gemeinsam mit euren Kindern die Antworten auf spannende Fragen der Naturwissenschaften. Das erweitert nicht nur euren Horizont, sondern stärkt auch eure Bindung. Schaut euch im Alltag um oder nutzt Ausflüge in die Natur, um spannende Themen zu finden. Ausgerüstet mit Kescher und Becherlupe können Pflanzen und kleine Tiere genauer untersucht werden. Habt ihr einen Garten, könnt ihr entdecken, wie Tiere Pflanzenteile im Komposthaufen fressen und diese zu Erde werden. So entstehen aus der natürlichen Neugier heraus weitere Fragen, die ihr geduldig erklären oder deren Antwort ihr gemeinsam herausfinden könnt.
Besucht Museen und Planetarien
Nutzt regnerische oder kalte Tage für einen Besuch im Museum oder im Planetarium. Viele Museen haben sich einem bestimmten Thema verschrieben, sodass ihr gemeinsam die Welt der Technik und Naturkundemuseen entdecken könnt. Hier werden euch nicht nur naturwissenschaftliche Phänomene erklärt, sondern auch durch Ausstellungsstücke verdeutlicht. Viele Museen haben einen Bereich für Kinder zum Entdecken und Ausprobieren.
Bücher wecken den Forschergeist
Bücher erzählen nicht nur Geschichten, sondern können auch den Forschergeist und die Neugier von Kindern fördern. Achtet darauf, dass der Lesestoff zum Alter und Entwicklungsstand eures Kindes passt. Denn nichts ist frustrierender als Erklärungen, denen man nicht folgen kann.
3. Coole Experimente für Kinder
Naturwissenschaftliche Bildung beschränkt sich nicht nur auf den Besuch von Museen, Planetarien oder Ausflüge in die Natur, sondern geschieht automatisch durch Ausprobieren und Experimentieren. Denn Kinder experimentieren ständig: in der Sandkiste, in der Badewanne oder beim Spielen mit Autos und Bällen. In Experimenten erkunden sie Zusammenhänge zwischen den Dingen und ihrem eigenen Tun.Viele coole Experimente für Kinder lassen sich auch einfach zuhause umsetzen. Einfache Experimente, die mit Alltagsmaterialien durchgeführt werden können, sind oft genauso effektiv, um das Interesse der Kinder zu wecken. Es geht dabei nicht darum, ein Phänomen mit all seinen Facetten zu verstehen, sondern darauf aufmerksam zu werden und sich für seine Umwelt zu interessieren. Wählt Phänomene, die eurem Kind im Alltag begegnen, etwa Magnetismus, das Wachstum von Pflanzen oder die Schwerkraft. Auch könnt ihr Themen wählen, die euer Kind interessieren wie Dinosaurier oder Autos. Wählt alters- und entwicklungsgerechte Experimente, deren Erklärungen euer Kind auch verstehen kann.
Wir haben zwei Experimente, die ihr mit euren Kindern ausprobieren könnt. Beide Experimente könnt ihr mit Kindern ab 8 Jahren durchführen:
Haare unter dem Mikroskop
Was ihr benötigt:
- Mikroskop (zB. BRESSER Junior Mikroskop)
- Haare von verschiedenen Familienmitgliedern, Freund*innen oder von Haustieren
Ablauf:
Habt ihr euch schon einmal Haare unter dem Mikroskop angeschaut? Nicht alle Haare sehen gleich aus!
Vergleicht eure Haare miteinander oder mit denen von Großeltern, Freund*innen oder sogar euren Haustieren. Ihr werdet erstaunt sein, wie "haargenau" ihr sie voneinander unterscheiden könnt.
Fingerabdrücke des Menschen
Wusstet ihr, dass der Fingerabdruck jedes Menschen einzigartig ist? Sogar bei eineiigen Zwillingen unterscheidet er sich, obwohl sie sonst genetisch identisch sind. Aufgrund ihrer Einzigartigkeit werden Fingerabdrücke bei der Polizei oft als Beweismittel eingesetzt.
Was ihr benötigt?
- eure Finger
- Mikroskop (zB. BRESSER Junior Mikroskop)
- Glas oder Dose (wichtig ist eine Glatte Oberfläche, ihr könnt auch mit verschiedenen Oberflächen experimentieren)
- Backpulver, Kakao oder Babypuder
- einen dicken, weichen Pinsel
- durchsichtiges, breites Klebeband
- dunkles oder helles Papier oder Karton (in Kontrast zum gewählten Pulver)
- evt. Stempelkissen
Ablauf:
- Schaut euch mit euren Kindern zunächst eure Fingerkuppen genau an. Zeigt ihnen die feinen Linien, Bögen und Kreise, die Papillarlinien genannt werden. Einen Abdruck dieses einmaligen Musters hinterlassen Menschen, sobald wir etwas anfassen. Besonders auf glatten Oberflächen wie Glas werden Fingerabdrücke sichtbar. Denn hier entstehen durch Schweiß oder Fett auf der Haut Abdrücke. Schaut ihr euch eure Finger unter einem Mikroskop an, seht ihr sogar kleine Schweißporen.
- Spielt nun ein Detektivspiel: Nehmt dazu eine Dose oder ein Glas und drückt eure Finger auf die Oberfläche. Ihr könnt zum Ausprobieren zunächst nur die Fingerabdrücke einer Person auf der Oberfläche hinterlassen. Für mehr Spannung nehmt ihr später die Fingerabdrücke aller Familienmitglieder hinzu.
- Nun streut ihr etwas Pulver über die Oberfläche. Mit einem dicken, weichen Pinsel verteilt ihr das Pulver vorsichtig. So wird der Fingerabdruck sichtbar.
- Als Nächstes nehmt ihr ein Stück durchsichtiges Klebeband und klebt es vorsichtig und ohne Falten über den Fingerabdruck.
- Zieht ihr das Klebeband wieder ab, bleibt der Fingerabdruck daran haften und ihr könnt ihn auf ein Blatt oder einen Karton kleben. Habt ihr helles Pulver verwendet? Dann nehmt einen dunklen Karton. Bei dunklem Pulver wählt ihr einen hellen Karton. So könnt ihr den Fingerabdruck gut erkennen.
- Lasst euch nun von eurer Familie und euren Freund*innen nacheinander einen Fingerabdruck geben. Das könnt ihr wie vorher mit dem Pulver und dem Klebeband machen. Oder ihr nehmt ein Stempelkissen und drückt den Finger mit der Farbe anschließend auf ein helles Blatt Papier.
- Jetzt könnt ihr den Fingerabdruck vom Glas oder von der Dose mit denen eurer Familie und Freund*innen vergleichen. So kommt ihr der Besitzer*in des Gegenstands garantiert auf die Spur!
Fazit
In einer sich rasant verändernden Welt ist es wichtiger denn je, dass Kinder ein fundiertes Verständnis für Naturwissenschaften haben. Es liegt in der Verantwortung der Eltern, diese Neugier zu fördern und ihren Kindern die Werkzeuge an die Hand zu geben, um neugierig durch die Welt zu gehen. Mit ein wenig Kreativität und Engagement können Eltern sicherstellen, dass ihre Kinder nicht nur im Klassenzimmer, sondern auch im Leben bestens auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet sind.
Bezahlte Partnerschaft mit National Geographic
Rein ins nächste Abenteuer! Mit den Tools von National Geographic sind eure Kids nicht nur auf dem Ausflug in die Natur, sondern auch beim Forschen und Experimentieren zuhause perfekt ausgestattet. Wie funktioniert die Schwerkraft? Wie sieht eine Fliege vergrößert aus? Welche Gegenstände sind magnetisch und wie funktioniert es? Das alles könnt ihr mit euren Kindern und National Geographic spielerisch entdecken.
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