Kindaling fragt nach: Faminino
Auf dem Blog Faminino schreibt Kreativ-Kopf, Chaos-Mensch und Balance-Sucherin Nele gemeinsam mit Sarah und Finn über das Familienleben. Auf dem Blog erzählt sie getreu dem Motto #realtalk ehrlich und authentisch von den Ups und Downs des Lebens mit Kind, gibt Tipps und Ratschläge und setzt sich dafür ein, dass Mütter weniger (Vor-)Urteile erfahren, sondern mehr Wertschätzung.
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1. Hallo liebe Nele! Damit wir dich ein bisschen kennenlernen können, beschreibe dich & deine Familie doch bitte kurz in 3 Sätzen.
Mein Mann Finn und ich haben im November 2016 unseren Sohn bekommen und unser Alltag, in einem kleinen Dorf in Niedersachsen, ist wenig spektakulär, weil wir beide von Zuhause aus arbeiten. Am Wochenende sind wir gerne mal unterwegs – auch in Hamburg – und versuchen unserem Sohn zu zeigen, dass das Leben vielfältig ist und der Horizont hinter unserem Dorf nicht endet ;)
Wir haben das ganz große Glück, dass meine Familie ebenfalls im gleichen Dorf wohnt und wir ein sehr inniges Verhältnis haben – das macht das Leben mit Kind oft leichter und bereichert ungemein.
2. Wie hat sich dein Leben durch die Geburt deines Kindes verändert?
Komplett! Während wir vorher durch die Selbstständigkeit kaum Verpflichtungen (im Sinne von zu bestimmten Zeiten aufstehen etc.) hatten, wurde unser Tagesablauf auf einmal völlig fremdgesteuert. Wir haben daran tatsächlich etwas zu knabbern gehabt.
Mittlerweile ist unser Sohn über zwei Jahre alt und alles hat sich ziemlich gut eingespielt. Was ich jetzt manchmal merke und was mich selbst überrascht: Ich schaffe in kürzerer Zeit jetzt mehr als früher. Weil ich weiß, dass ich nur ein begrenztes Zeitkontingent habe, arbeite ich viel konzentrierter und lasse mich weniger ablenken.
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3. Was unternimmst du mit deinem Kind oder der ganzen Familie, um den Alltag abwechslungsreich zu gestalten? Habt ihr Lieblingsorte oder –aktivitäten?
Wir haben drei feste Termine in der Woche: ein Treffen mit einer anderen Mama und ihrer Tochter, Singen und Turnen. Das finde ich total wichtig und ich merke, dass es meinem Sohn in den Ferien sehr fehlt. Außerdem gehen wir sehr gerne auf Spielplätze und sind viel draußen unterwegs.
4. Wie findest du Inspiration für spannende Freizeitaktivitäten?
Wir wohnen ja sehr abgelegen und da nutzen wir fast immer das Internet, um zu schauen, was gerade wo los ist oder was man gut unternehmen kann Außerdem sind Empfehlungen von Bekannten und Freunden Gold wert: Da weiß man, dass man sich drauf verlassen kann und nicht am Ende enttäuscht ist.
5. Hamburg gilt als familienfreundlichste Stadt Deutschlands. Stimmst du zu? Und wenn ja, was macht Hamburg für Familien so besonders?
Ehrlich gesagt kann ich das kaum beurteilen, weil wir noch gar nicht so viel Zeit in anderen Städten in Deutschland verbracht haben. Ich weiß aus Erzählungen, dass es in Berlin super schwierig mit Kita-Plätzen ist.
Ich muss aber sagen, dass ich Deutschland generell weder als besonders Familien- noch kinderfreundlich wahrnehme. Im Kleinen fängt das damit an, dass man oft das Gefühl hat, das Kinder stören und im Großen merkt man es zum Beispiel daran, dass Eltern als Arbeitnehmer immer schlechter abschneiden als kinderlose. Da muss sich meiner Meinung nach sowohl politisch als auch gesellschaftlich noch einiges tun.
6. Was ist für dich die größte Herausforderung am Leben mit Kind?
Die Bedürfnisse aller miteinander zu vereinbaren. Als unser Sohn geboren wurde, da hat sich natürlich erst einmal alles um ihn gedreht und seine Bedürfnisse standen absolut im Mittelpunkt, aber mittlerweile ist er älter und kann schon besser verstehen, dass eben auch Mama und Papa Bedürfnisse haben. Hier die Balance zu finden und allen gerecht zu werden, empfinde ich jeden Tag als Herausforderung.
7. Wenn du zu deinem Ich zurückreisen könntest, bevor du Mama warst: welchen Tipp oder Rat würdest du dir selbst gern geben?
Die Freiheiten, die man hat mehr zu schätzen. Ich bin zwar sehr gerne Mama aber manchmal finde ich es schwierig, dass ich sehr fremdbestimmt bin. Oft kann ich nicht frei entscheiden, wann ich mal eine Auszeit brauche, sondern muss mich da in erster Linie nach meinem Kind richten. Wenn ich heute ein paar Stunden nur für mich habe – in denen ich mache kann, was ich will – weiß ich das ganz anders zu schätzen als früher!
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