Kindaling fragt nach: Checker Tobi
Tobias Krell, vielen wahrscheinlich bekannt als der sympathische Checker Tobi im KiKA und im Ersten, hat Kindaling zum Interview getroffen. Seit einigen Wochen läuft sein Film Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten im Kino, in dem der abenteuerlustige Reporter sich auf eine aufregende Schnitzeljagd rund um die Welt begibt. Kindaling gewährt er Einblicke hinter die Kulissen und verrät im Interview, was ihm an seinem Job am meisten Spaß macht, was er gerne treibt, wenn er nicht gerade als Checker unterwegs ist und welche Checker-Folge sein absoluter Favorit ist!
Hallo lieber Tobi! Schön, dass du dir die Zeit fürs Interview genommen hast. Erzähl uns doch mal, wie wird man Checker?
Bei mir war es ein großer Zufall, es gibt ja keinen Studiengang, um Checker zu werden. Ich wollte als Kind schon zum Fernsehen, weil mein Vater Kameramann ist und ich damals mit zu coolen Drehs durfte. Und dann hab ich gedacht: "Kameramann schön, aber ich möchte Reporter werden!" Mit 21 habe ich dann angefangen neben dem Studium freiberuflich fürs Fernsehen zu arbeiten, zuerst hinter der Kamera und bin durch Zufall vor die Kamera gerutscht. Dann habe ich Reportagen von Southside, Rock am Ring und ähnliche Festivals gemacht, also für etwas älteres Publikum. Als ich nach Berlin gezogen bin, habe ich 4 Jahre lang wöchentlich Filmkritiken beim SWR gemacht. Dabei hat mich die Redaktion, für die ich jetzt arbeite, im Fernsehen gesehen und sich gedacht: "Ach ja, der würde gut passen." Mein Vorgänger-Checker hat nämlich aufgehört und sie brauchten jemand Neuen, deswegen wurde ich zum Casting eingeladen. Ich bin eigentlich auch wirklich nur mit der Haltung hingegangen: "Ich habe noch nie ein Casting gemacht, ist bestimmt 'ne spannende Erfahrung, ich mach da mal mit." Vielleicht hat es genau deshalb dann auch geklappt. Aber ich hatte nie auf dem Schirm, dass ich Kinderfernsehen machen möchte, das ist wirklich zufällig passiert.
Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spaß?
Oh, das sind ganz viele Dinge. Aber ich glaube, wenn ich es so zusammenfassen müsste, dann würde ich sagen, dass ich jeden Tag etwas Neues lerne. Und ich meine, in welchem Job hat man das? Dass ich jeden Tag neue Leute kennenlerne, die mir tolle Sachen zeigen und die Experten für alles sind. Da sind Astronauten dabei, aber auch jemand, die in ihrer Freizeit Baby-Eichhörnchen wieder aufpäppelt, wenn diese zu ihr gebracht werden. Und natürlich auch, dass ich das für Kinder mache. Kinder sind, finde ich, einfach die tollste Zielgruppe. Aus vielen Gründen. Erstens lassen die sich für jedes Thema begeistern, wenn man es richtig angeht. Ich glaube man könnte auch 25 interessante Minuten zum Thema Versicherungen machen, wenn man’s richtig angeht. Zweitens: Kinder sind so wunderbar ehrlich. Wenn die etwas geil finden, dann feiern die das und wenn sie etwas scheiße finden, dann sagen sie das auch. Das finde ich toll, weil das so ungefiltert ist.
Was hast du als Kind am liebsten in deiner Freizeit gemacht?
Ich habe 18 Jahre lang Geräteturnen gemacht und 2-3 Mal die Woche nachmittags trainiert. Außerdem habe ich Blockflöte, Glockenspiel, Gitarre und Fußball im Verein gespielt. Ich habe generell viel Vereinszeug gemacht. Wenn ich nachmittags mal frei hatte, habe ich oft Freunde getroffen. Also ich war jeden Nachmittag untergebracht und immer sehr aktiv.
Und was machst du heute am liebsten in deiner Freizeit?
Genau das Gegenteil. Weil ich so viel arbeite und mein Job keiner ist, der jeden Tag das Gleiche beinhaltet. Es kommt nicht so oft vor, dass ich wirklich Freitag bis Montag komplett frei habe, deswegen liebe ich es, das zu machen, was ich sonst nicht schaffe. Ausschlafen, den halben Tag in der Küche stehen und etwas kochen, Freunde einladen und gemütlich zusammen sitzen. Schon gerne auch mal raus, ich habe einen alten VW Bus, mit dem ich auch gerne mal in die Berge fahre. Hauptsächlich aber einfach mal nichts tun ist für mich das Netteste.
Möchtest du für immer Checker bleiben oder hast du andere Pläne für die Zukunft?
Ich habe kein Ablaufdatum, mir macht der Job wahnsinnig Spaß. Ich mache das jetzt seit 6 Jahren und habe gerade eine weitere Staffel angefangen, also um 2 Jahre verlängert. Und wenn der Sender dann sagt "Wir machen noch eine Staffel", dann werde ich darüber nachdenken, noch mal 2 Jahre zu verlängern. Ich habe aber noch nie einen Plan gehabt, dass ich in 5 Jahren an einem bestimmten Punkt angelangt sein möchte, sondern mir sind alle Sachen immer einfach so passiert. Ich habe schon Lust im Fernsehen auch ein paar andere Sachen auszuprobieren und mal was für ein älteres Publikum zu machen, aber ohne feste Agenda.
Von den über 100 gedrehten Checker-Folgen, hast du eine Lieblingsfolge?
Ja, ich habe eine Folge, die mir besonders wichtig ist und das ist der "Leben und Sterben Check", wobei es um den Tod geht. An der Folge haben wir ewig gearbeitet. Das ist auch ein Thema, bei dem man nicht irgendwie losfährt, die Kamera dabei hat und jemanden fragt: "So, deine Mama ist gestorben, erzähl doch mal", sondern wir haben natürlich ganz lange Recherchezeit drauf verwendet. Auch die Sendung an sich ist ganz anders. Es gibt zum Beispiel keine Checker-Fragen, weil wir dachten, dass das dort nicht passt. Und es waren so krasse Begegnungen dabei. Einige Teile der Sendung habe ich vor mittlerweile 5 Jahren gedreht und es waren Kinder, von denen Mama oder Papa gestorben sind. Mit einigen Kindern habe ich heute noch Kontakt. Die waren alle bei der großen Kino-Premiere mit dabei und irgendwie bleibt das so bestehen. Daran merkt man, dass das etwas Besonderes ist.
Welchen Rat würdest du dem kleinen Tobi geben?
Ich glaube nicht, dass ich ihm sagen würde: "Mach alles ganz anders." Die Tatsache, dass ich alles immer so ganz entspannt angegangen bin, ist glaube ich ganz gut. Deswegen würde ich sagen: Lass dich nicht stressen und mach einfach so wie’s dir am besten passt. Konzentriere dich auf die Sachen, die dir am meisten Spaß machen.
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