Kindaling fragt nach: berlincityfam
Jessica (@berlincitymum) ist Media Sales Managerin bei einem Kids Fashion Magazin und Andreas (@berlincitydad) ist mobiler Tierarzt - eine echte Rarität in Berlin (und Deutschland). Immer auf der Reise und Suche nach armen Tieren, die medizinische Hilfe brauchen. Gemeinsam schreiben die beiden den Blog berlincityfam. Wir haben den beiden 5 Fragen zum Leben mit Kind gestellt.
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1. Hallo liebe Jessica, lieber Andreas! Damit wir euch ein bisschen kennenlernen können, beschreibt euch und eure Familie doch bitte kurz mit drei Sätzen.
Wir sind in allererster Line sehr authentisch.
Wir sagen, was wir denken und scheuen uns nicht, mit Lanzen gegen Windmühlen (Berlin) zu kämpfen. Mit zwei Skorpionen, einem Schützen, der gut zielen kann und einem schwarzen Labrador im Schlepptau gewinnen wir jedes Duell ;)
Wir lieben unsere Jobs und versuchen jeden Tag, den Spagat zwischen „work“ und „life“ zu meistern.
2. Wie hat sich euer Leben durch die Geburt eures Kindes verändert?
In erster Linie ist es deutlich organisierter und strukturierter, aber es ist auch deutlich kraftraubender geworden. Im Gegensatz dazu ist es aber auch unfassbar erfüllt und ergänzt durch so viel Liebe und Freude. Der Fokus hat sich mit der Geburt unserer Tochter sehr verschoben – sie steht für uns immer an erster Stelle. Das tägliche Wachstum unserer Familie als Ganzes ist ein wunderbarer Prozess. Leider kommen zu aller Freunde auch Sorgen hinzu. Wie sieht es mit der Bildung in der Zukunft aus? Wächst unsere Tochter in einer friedlichen Gesellschaft auf? Wie wird sich die Welt verändern, wie wird sich der Klimawandel auf das Leben unseres Kindes auswirken? So viele Fragen, wir hoffen, wir können sie lange auf dem Weg durch diese Welt begleiten...
3. Was unternehmt ihr mit eurem Kind, um den Alltag abwechslungsreich zu gestalten und wo findet ihr Inspiration für spannende Freizeitaktivitäten?
Berlin ist ein offenes Buch an Möglichkeiten und Angeboten. Für Erwachsene, für Kinder und Familien. Für uns als Familie spielt aber zunächst weniger das kulturelle Angebot eine Rolle, sondern eher die Naherholungsangebote. Gerne mit Tieren, gerne mit Natur und Freiraum. Gerne ohne lange Schlangen an den Kassen und gerne ohne ewig im Verkehr stehen zu müssen.
Wir wagen gerne einmal den Blick über den Tellerrand – propieren Dinge aus, die man im ersten Moment vielleicht nicht gleich im Kopf hat, wenn man an einen Familienausflug denkt. Wir gehen ins Puppentheater, in die Boulderhalle oder ins „Spectrum“ des Technik Museums. Wir glauben, dass haptische Erlebnisse ein echter Mehrgewinn sind. Wir versuchen unserem Kind außerdem zu zeigen, wo die Dinge, die wir täglich konsumieren, ihren Ursprung finden, versuchen, ihr begreiflich zu machen, wo z.B. Kartoffeln herkommen – so steht die nächste Kartoffelernte oder das nächste Heidelbeerpflücken definitv auf unserer To-Do Liste.
Wir gehen aber auch gerne in die historischen Bereiche Berlins, um auch als Erwachsene noch mehr über die eigene Stadt zu erfahren und auch einfach neue Blickwinkel auf unsere Stadt zu bekommen.
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4. Was ist für euch die größte Herausforderung am Leben mit Kind?
Allem gerecht zu werden. Manchmal fühlt es sich an, als würde man gleichzeitig mehrere Leben leben und versuchen, alles im Lot zu halten. Auf der einen Seite ist man berufstätig und versucht hier jeden Tag, sein bestes zu geben, auf der anderen Seite ist man eben auch oder vor allem Mutter und Vater und möchte auch hier keine Abstriche machen. Dann ist da noch der Blog, den wir gemeinsam in unserer Freizeit pflegen, der Haushalt, Freundschaften, Großeltern, die Geburtstag haben.... wir versuchen, organisatorisch alles hinzubekommen, uns gegenseitig zu unterstützten und Aufgaben sinnvoll zu verteilen aber manchmal fallen wir abends einfach nur total erschöpft in die Federn. Der Spagat zwischen all diesen Ding gleicht manchmal einem artistisches Kunststück, das tägliches Training aber auch Intuition erfordert.
5. Wenn ihr zu eurem Ich zurückreisen könntest, bevor ihr Eltern wart: welchen Tipp oder Rat würdet ihr euch selbst gern geben?
Ganz einfach: früher Eltern werden! Kinder behindern nicht, sie bereichern und wachsen mit. Früher haben wir uns beide dafür noch nicht bereit gefühlt. Aber das ist Quatsch. Es gibt nie die richtige Zeit dafür! Und noch etwas: vertraut auf euch selbst und eure Intuition und vertraut auf die Liebe... dann wird alles gut.
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