Digitale Elternhelfer im Interview: Die Notfallmamas
Die Digitalen Elternhelfer, ein Netzwerk von mehreren Eltern-Startups unterstüzen (werdende) Mamas und Papas vor, während und nach der Schwangerschaft. Angela Schmidt, Gründerin von Die Notfallmamas, erzählt uns im Interview, wie sie zu ihrem Unternehmen kam und verrät uns ihre Gedanken zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
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Hallo liebe Angela! Erkläre doch bitte dein Startup kurz in einem Satz.
Die Notfallmamas betreuen flexibel und spontan kränkelnde & gesunde Kinder von berufstätigen Eltern und entlasten damit Familien und Unternehmen.
Was hat dich dazu inspiriert, Die Notfallmamas zu gründen?
Der Klassiker: der eigene Bedarf. Mein Mann ist als Berater fast die ganze Woche unterwegs bei Kunden und meine Mutter lebt am anderen Ende der Republik, sodass bei spontanem Betreuungsbedarf niemand einspringen konnte, wenn ich selbst dringende oder wichtige berufliche Termine hatte.
Was genau möchtest du gern mit Die Notfallmamas erreichen?
Mehrere Dinge. Zuerst möchten wir Eltern und vor allem auch Frauen darin unterstützen, Familie und Beruf besser unter einen Hut zu bekommen. Es heißt ja immer, dass man ein Dorf benötigt, um Kinder großzuziehen und ohne die Großfamilie, in der wir früher lebten, ist es notwendig, sich weitere Unterstützung zu suchen. Gerade in den Großstädten.
Zweitens ist es nicht nur für die Kinder besser, wenn sie sich in Ruhe auskurieren können. Andere Kinder oder Erzieher & Lehrer werden nicht angesteckt. Und die Notfallmamas haben ja viel Zeit für die Kinder und die genießen die Betreuung immer sehr.
Und zuguterletzt möchte ich noch viele weitere Stellen schaffen und gerade Frauen, die selbst wegen der Kindererziehung weniger Rente bekommen oder dazuverdienen müssen, eine verantwortungsvolle und tolle Aufgabe bieten. Hier schließt sich dann der Kreis.
Man hört ja oft den Satz „Früher war alles besser!“, doch durch Digitalisierung und technologischen Fortschritt haben wir heutzutage auch viel mehr Möglichkeiten. Welche Vorteile siehst du in einem Leben in der heutigen Zeit?
Ohne die Digitalisierung wäre so etwas wie die Notfallmamas viel schwerer zu organisieren. Wir nutzen ja alle auch die Möglichkeiten der elektronischen Kommunikation und des flexiblen Arbeitens. Auch die Gründung selbst wäre nicht so schnell gegangen ohne das Internet und soziale Netzwerke.
Die Digitalisierung bietet gerade für Familien die Möglichkeit, Arbeit anders zu verteilen, schnell Unterstützung in allen Bereichen zu suchen und Arbeitszeiten zu flexibilisieren. Auch Informationen sind viel einfacher und schneller zu finden.
Wie vereinbarst du das Familienleben und deine Unternehmenstätigkeit? Hast du einen Tipp, wie man sich selbst eine Work-Life-Balance schaffen kann?
Durch Die Notfallmamas habe ich mir natürlich eine Lösung geschaffen, die gerade bei Kind-krank-Tagen oder Betreuungsnotfällen wie Kita-Streik o.ä. Gold wert ist. Wir haben zusätzlich eine Kinderfrau, um meine Reisen abdecken zu können und sprechen uns bei Terminen viel miteinander ab. Und ich versuche, mir nachmittags immer Zeit für unsere Tochter zu nehmen und arbeite dann abends weiter, wenn sie im Bett ist.
Am Unternehmertum schätze ich besonders diese Flexibilität und die Freiheit, auch einmal „Nein“ sagen zu können. Das ist in einem klassischen Angestelltenverhältnis viel schwieriger und ich bin sehr froh, ohne diesen Druck leben zu können. Dennoch kommt die Freizeit oft viel zu kurz und die Zeit für Hobbys ist derzeit sehr eingeschränkt. Daran arbeite ich noch ;)
Was unternimmst du in deiner Freizeit am liebsten mit deinen Kindern in Berlin?
Wir gehen alle total gern ins Kino und dafür ist Berlin natürlich toll. Im Sommer fahren wir gern zum Insulaner mit dem riesigen Klettergerüst, der Sternwarte und Minigolfplatz. Oder wir besuchen den Volkspark Friedrichshain mit den vielen Spielplätzen und dem tollen Schoenbrunn.
Was möchtest du Eltern mit auf den Weg geben, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen?
Was bei der Gründung sehr hilft, sind Netzwerke. Entweder Facebook-Gruppen oder offline Netzwerke wie z.B. die Working Moms oder Die digitalen Elternhelfer, die beides vereinen. Und bei gründenden Eltern finde ich es besonders wichtig, eine Partnerin oder einen Partner an der Seite zu haben, der das Vorhaben bedingungslos unterstützt.
Es ist kein Notfall, aber du brauchst trotzdem eine Betreuung für dein Kind? Zum Beispiel beim nächsten Firmenevent? Dann schau' doch mal in unserer Kategorie Kinderbetreuung für Feiern!