Digitale Elternhelfer im Interview: Call a midwife
Die Digitalen Elternhelfer sind ein Netzwerk von mehreren Eltern-Startups, die (werdende) Mamas und Papas vor, während und nach der Schwangerschaft unterstüzen. Dazu gehört auch Call a midwife. Sabine Kroh, Hebamme und Gründerin des Startups, spricht im Interview mit Kindaling darüber, welche Einflüsse die Digitalisierung auf den Beruf der Hebamme hat und welche Chancen beziehungsweise Herausforderungen daraus entstehen.
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Hallo liebe Sabine! Erkläre doch bitte dein Startup kurz in einem Satz.
Wir sind digitale Hebammen und betreuen Frauen via Videochat, Telefon, Chat und E-Mail in 12 Sprachen.
Was hat dich dazu inspiriert call a midwife zu gründen?
Inspiriert hat mich die Stadt Berlin und die viele Menschen aus aller Welt, die hier zusammen treffen und in Deutschland Kinder bekommen. Das deutsche Hebammensystem ist einzigartig in der Welt und warum sollen wir nicht die Möglichkeiten der digitalen Welt nutzen, um diese Hilfe auch anderen zukommen lassen.
Was genau möchtest du gern mit call a midwife erreichen?
Ich würde gern eine Plattform schaffen, die Frauen mit sicherem Wissen, guten Inhalten und Zugang zu Experten für die ganz persönlichen Fragen begleitet. Gleichzeitig wird sich auch der Beruf der Hebamme mit den Möglichkeiten der Digitalisierung grundlegend verändern, auch wenn er seit so vielen Jahrhunderten im Prinzip gleich ist. Für die Hebammen stellt das eine großer Herausforderung, aber auch eine Chance dar.
Man hört ja oft den Satz „Früher war alles besser!“, doch durch Digitalisierung und technologischen Fortschritt haben wir heutzutage auch viel mehr Möglichkeiten. Welche Vorteile siehst du in einem Leben in der heutigen Zeit?
Das Hauptarbeitsmittel von Hebammen sind immer noch unsere Füße. Viele Bereiche unserer Arbeit können aber durchaus seriös und fachlich kompetent einfacher gemacht werden und somit die Ressourcen für unsere Arbeit zu Fuß schonen. Wenn die Frauen mit uns sprechen, bevor sie aufgeregt in die Klinik oder zum Arzt fahren, dann können wir nicht nur die Frau beruhigen, sondern ersparen uns allen letztendlich entstehende Kosten. Und die Hebamme in der Klinik hat mehr Zeit, sich um die Frauen während der Geburt zu kümmern, da sie nicht dauernd zur Tür rennen müssen.
Aber auch für die Frauen und Familien ist es eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, einen Experten direkt zu fragen, egal wo sie wohnen. Auch hier muss niemand lange Weg- und Wartezeiten in Kauf nehmen.
Wie vereinbarst du das Familienleben und deine Unternehmenstätigkeit? Hast du einen Tipp, wie man sich selbst eine Work-Life-Balance schaffen kann?
Für mich ist das jetzt gar nicht so schwer, da meine Tochter schon erwachsen ist und in einer anderen Stadt lebt. Mir war es immer wichtig, Zeit für meine Tochter, meinen Freund und Familie zu haben und hab mir das immer eingerichtet. Und da früher eben nicht alles besser war, würde ich heute als junge Familie gerade die digitalen Tools nutzen, um das Organisieren und Leben leichter zu machen. Organisieren muss man trotzdem, ob auf Papier oder in einer App.
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Was unternimmst du in deiner Freizeit am liebsten mit deinen Kindern in Berlin?
Ich liebe es, schwimmen zu gehen und meine Leidenschaft ist Musik. Mit meiner Tochter war es immer am schönsten einfach zusammen mit anderen Kindern aus der Kita oder Schule was zu unternehmen und das wechselt ja immer je nach Alter und auch nach neuen Freunden.
Was möchtest du Eltern mit auf den Weg geben, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen?
Ich würde jedem empfehlen, wirklich in ehrlichem Feedback mit sich selbst herauszufinden, welches Ziel man damit verfolgt und ob es wirklich einen Bedarf gibt oder Nutzen hat.
Wenn ihr noch auf der Suche nach einer Hebamme seid, sucht mal auf Kindaling! Oder ihr braucht ein bisschen Entspannung in der Schwangerschaft? Wie wäre es mit einer Schwangerschaftsmassage?