Entwicklungsschub beim Baby
Gut informiert und einfühlsam die Wachstumsschübe begleiten
Ab dem Moment, in dem man Kinder hat, überkommt Eltern häufig der Eindruck, dass die Zeit nur so an einem vorbei zieht. Es beginnt gefühlt eine andere Zeitrechnung. Gerade Babys sind nicht nur schnell aus ihren Kleidergrößen herausgewachsen, sondern ebenso aus den verschiedenen Entwicklungsphasen. Leider fühlen sich die schwierigeren Momente oftmals deutlich langwieriger an und erfordern besonders viel Geduld. Hier scheint die Zeit häufig still zu stehen. Um seinem Baby dann mit der nötigen Gelassenheit zu begegnen und dabei nicht die Zuversicht aus den Augen zu verlieren (denn wir wissen: Es ist alles nur eine Phase!) hilft oftmals Verstehen. Im folgenden Artikel möchten wir euch ein paar Tipps geben, wie ihr die verschiedenen Entwicklungsschübe eures Babys u.a. erkennen und mit ihnen umgehen könnt.
Auf einen Blick:
1. Entwicklungsschub beim Baby: Was ist das?
2. Übersicht der Wachstums- bzw. Entwicklungsschübe
3. Wie macht sich ein Wachstumsschub / Entwicklungsschub beim Baby bemerkbar?
4. Wann haben Babys einen Entwicklungsschub?
5. Wie kann das Baby während eines Wachstumsschubs unterstützt werden?
1. Entwicklungsschub beim Baby: Was ist das?
Unter Wachstumsschüben versteht man bei einem Baby die zügige Entwicklung, die sich in mal kürzeren und mal längeren Etappen vollzieht. Die acht größten Entwicklungsschübe finden in den ersten 14 Lebensmonaten statt. Hiermit sind weniger die äußerlichen und körperlichen Veränderungen gemeint, als vielmehr die motorischen und kognitiven. Dies sind alles Entwicklungsschritte, die im Gehirn stattfinden.
Das Kind erlernt neue Wahrnehmungsfähigkeiten und erlangt darüber hinaus eine ausgebildetere Körperbeherrschung sowie eine generell tiefgreifende Vertrautheit zum eigenen Körper. Es vergeht kein Tag, an dem keine neue Fähigkeit erlernt wird. Oft machen sich größere Entwicklungssprünge speziell nach einer Krankheitsphase bemerkbar. Hier kann es beinahe den Anschein haben, als würde euer Baby nach einer schwächeren Phase nun in den “Aufhol-Modus” wechseln. Es lassen sich dann mitunter sehr große Entwicklungssprünge verzeichnen.
2. Übersicht der Wachstums- bzw. Entwicklungsschübe
Eine vereinheitlichte tabellarische Wachstumskurve lässt sich nicht nachzeichnen, denn jedes Baby hat sein ganz eigenes Tempo. Wir wollen euch dennoch einen groben Überblick über die einzelnen Entwicklungsschübe geben.
1. Wachstumsschub
Der erste Schub macht sich um Woche fünf bemerkbar. Euer Baby zeigt erstmals Interesse an kleinen Dingen, die es umgeben und ist aufmerksam. In diesem Zeitraum kann auch das erste Lächeln zu erkennen sein. Gleichzeitig zeigt sich das Baby im Wachstumsschub vermutlich weinerlicher und verlangt nach mehr Körperkontakt und hat ein stärkeres Hungergefühl.
2. Wachstumsschub
In der 8. Woche kündigt sich zumeist der zweite Entwicklungsschub an. Fremdeln und viel Nuckeln können ein Hinweis darauf sein. Zu diesem Zeitpunkt reifen die Hör-, Seh- und Tastsinne. Euer Baby kann nun Farben wahrnehmen.
3. Wachstumsschub
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es in der 12. Woche über in den nächsten Entwicklungsschritt. Nun werden das Sozialverhalten, bewusste Bewegungen und die Stimme weiter ausgebildet. Auch hier kann ein vermehrter Appetit hinweisgebend für den dritten Wachstumsschub sein.
4. Wachstumsschub
Die erste Körperdrehung des Babys ist meistens ein Anzeichen für den 4. Entwicklungsschub und geht in der Regel um die 19. Woche vonstatten. Speziell ein körperlicher Wachstumsschub sowie die orale Phase sind für dieses Stadium bezeichnend. Unruhige Nächste und ständiger Hunger können hier ein Begleiter sein.
5. Wachstumsschub
Die Gefühle, das Verständnis für Zusammenhänge und abermals die Sprache entwickeln sich um die 26. Lebenswoche eures Babys. Von nun an sind verschiedene Emotionen und erstes Gebrabbel beim Baby wahrnehmbar. Unzufriedenheit und Anhänglichkeit, aber auch Probierfreudigkeit können sich in diesem Entwicklungsschub bei eurem Säugling bemerkbar machen.
6. Wachstumsschub
Nun geht es los! Euer Baby entwickelt allmählich eine eigenen Willen. Es beginnt zu krabbeln, spricht erste Worte und startet erste Versuche beim Essen mit Löffel. In der 37. Woche geht es rund. Bei so viel Unternehmungslust und Aktivität kommt natürlich ein verstärktes Hungergefühl beim Baby auf.
7. Wachstumsschub
Fast sind die acht großen Entwicklungsschübe geschafft! Der siebte Schub kann es aber nochmal in sich haben, denn mit der wachsenden Mobilität und Neugier eures Babys ist nun ständige und höchste Aufmerksamkeit geboten.
Neben all der Freude über die neu gewonnenen Kompetenzen, sind beim Baby vermehrt Wutanfälle wahrzunehmen.
8. Wachstumsschub
Zuletzt steht noch die Trotzphase aus, die in der 55. Woche der Persönlichkeitsentwicklung dient. In diesem Zeitfenster sind die Kinder von der Idee der Autonomie getrieben. Sie wollen vieles, wie z.B. das Essen selbst bewerkstelligen. Auch beginnen viele Kinder zu laufen. Eine launische Art und unruhige Nächte sind im 8. Entwicklungsschub nicht unüblich.
3. Wie macht sich ein Wachstums- bzw. Entwicklungsschub beim Baby bemerkbar?
Die Hinweise auf einen Entwicklungsschub können bei Babys sehr verschieden ausfallen. Oft scheinen Babys während eines Schubs angestrengter und sind weinerlicher. Weitere mögliche Indikatoren, die auf einen Wachstumsschub hindeuten, können z.B. folgende sein:
Anhänglichkeit
Gestern wollte dein Baby auf dem Spielplatz vor Erkundungseifer nichts von dir wissen und heute löst, trotz gewohnter Location, große Anhänglichkeit die Neugier ab. Eine ausgeprägte Anhänglichkeit kann häufig auf einen Wachstumsschub hindeuten. Und auch, wenn sich vieles im Alltag mit Kind auf dem Arm umständlicher bewerkstelligen lässt, so ist es dennoch schön, wenn man seinem Baby jenen Wunsch nach Nähe ermöglicht.
Schlaf
Eigentlich genießen dein Kind und du die zwei kleinen Schläfchen am Tag, doch auf einmal findet dein Baby nur schwer zur Ruhe oder setzt den Mittagsschlaf zum gewohnten Rhythmus aus. Diese Verschiebung kann auf einen Wachstumsschub hindeuten.
Stimmungsschwankungen
Kündigt sich ein Infekt an, ziehen viele Babys sich in sich zurück und/oder haben Stimmungsschwankungen. Dahinter kann sich jedoch auch ein Wachstumsschub verbergen.
Appetit
Wir kennen es alle: Neulich standen Himbeeren noch hoch im Kurs, heute fliegen sie quer durch die Küche und werden verschmäht. Auch stark variierende Gelüste und ein unterschiedlich großes Hungergefühl können ein Hinweis für Entwicklung sein.
Fremdeln
Ein plötzliches Fremdeln kann bei Babys, die sonst zu Kontaktfreudigkeit neigen, ein Anzeichen dafür sein, dass in dem kleinen Organismus gerade große Dinge vor sich gehen.
4. Wann haben Babys Entwicklungsschübe?
Grob lassen sich die Wachstumsschübe beim Baby in acht Phasen unterteilen, die sich alle in den ersten 14. Monaten bemerkbar machen. Während des 1. bis 3. Lebensmonat erfahrt ihr und euer Baby in der Regel die ersten Entwicklungsschübe. Der 4. und 7. Entwicklungsschritt vollziehen sich ebenfalls im ersten Lebensjahr. Ab 13-14 Monaten folgt daraufhin ein weiterer. Aber auch hier gilt wieder, jedes Baby hat sein eigenes Tempo, daher sind diese Angaben vielmehr als ein grober Fahrplan zu verstehen.
Die einzelnen Wachstumsschübe vom Baby bedeuten neben aller Anstrengung auch immer ein weiteres Ankommen und Einfinden des Babys in unsere mitunter laute und schnelle Welt. All jene Entwicklungsphasen bilden das Fundament für die Sprachentwicklung, das Sozial- sowie das Koordinationsverhalten des Kindes.
5. Wie kann das Baby während einem Wachstumsschub unterstützt werden?
Wachstumsschübe sind nicht kontrollierbar, aber sie lassen sich in der Regel ein wenig entspannen. Mit ein paar kleinen Kniffen könnt ihr euer Baby durch diese herausfordernde Zeit gut begleiten und unterstützen.
Macht sich beispielsweise vermehrt Hunger beim Kind bemerkbar, so seid gut vorbereitet. Wenn ihr Babykost selbst zubereitet, dann tut dies unbedingt schon im Voraus und nicht erst, wenn sich der Hunger bereits gemeldet hat. Das wirkt dem Stress bei euch und dem Baby entgegen. Rüstet euch auch unterwegs mit nahrhaften Snacks, denn man weiß nie, wo man sich gerade befindet, wenn der nächste Appetit das Baby überkommt. Wenn ihr stillt, kann häufigeres Anlegen die Lösung sein.
Sollte sich der Schlafrhythmus im Zuge eines Wachstumsschubs verschoben haben, können liebevolle Rituale zwischen Eltern und Baby helfen, besser zur Ruhe zu finden. Eine gemütliche Raumatmosphäre, Schlaflieder oder ausgiebiges Kuscheln können hier unterstützend wirken.
Und auch wenn es manchmal schwer fallen mag: Ruhe und Gelassenheit werden sich während allen Entwicklungsschüben eures Babys immer am allermeisten auszahlen.
Versucht euch auf die Bedürfnisse des Kindes einzulassen, denkt immer daran, es sind alles nur Phasen, die vorübergehen und schenkt eurem Baby die Nähe und Aufmerksamkeit, die es einfordert.
Es kann hilfreich sein, eine ungefähre Idee von dem zu haben, was auf einen zukommt, aber haltet euch nicht zu sehr an Tabellen über Wachstumsschübe und Co. fest, denn jedes Baby hat sein eigenes, ganz individuelles Tempo.
Wir wünschen euch, dass ihr die Wachstumsschübe entspannt übersteht!
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