Welche finanziellen Änderungen 2024 für Familien anstehen
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Mit dem neuen Jahr kommen üblicherweise auch einige rechtliche Änderungen, die Familien häufig finanziell betreffen. Welche Änderungen 2024 anstehen, haben wir euch hier zusammengefasst.
Auf einen Blick:
1. Einkommensgrenze beim Elterngeld
2. Änderungen beim Kinderzuschlag
3. Kindergeld
4. Kinderfreibetrag, Grundfreibetrag und Einkommensteuer
5. Kinderkrankentage
6. Wohneigentum für Familien
7. Unterhaltsvorschuss für Alleinerziehende
8. Unterhalt
1. Einkommensgrenze beim Elterngeld
Was ist das Elterngeld?
Das Elterngeld unterstützt Eltern nach der Geburt ihres Kindes finanziell. Es dient als Einkommensausgleich, damit Eltern genug Zeit haben, sich um ihren Nachwuchs zu kümmern.
Was ist neu?
Aufgrund der Sparvorgaben des Bundesfinanzministers wird die Einkommensgrenze für den Elterngeldbezug 2024 gesenkt. Für Geburten ab dem 01. April 2024 wird sie zunächst auf 200.000 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommens gesenkt. Ab dem 01. April 2025 dann erneut auf 175.000 Euro für Paare. Darüber hinaus ist ein gleichzeitiger Bezug von Basiselterngeld nur noch für maximal einen Monat bis zum 12. Lebensmonat des Kindes möglich. Für Alleinerziehende wird die Einkommensgrenze einmalig ab dem 01. April 2024 auf 150.000 Euro gesenkt.
2. Änderungen beim Kinderzuschlag
Was ist der Kinderzuschlag?
Der Kinderzuschlag unterstützt Familien, in denen das Einkommen nicht oder nur knapp ausreicht, um den Bedarf zu decken. Die Idee dahinter ist, dass die Eltern mit ihrer Arbeit zwar den eigenen Bedarf, aber nicht den der Kinder decken können. Hier hilft der Staat nach.
Was ist neu?
Das Bundesfamilienministerium hat sich dafür eingesetzt, dass der Kinderzuschlag erhöht wird. Aktuell sind es maximal 250 Euro im Monat, ab dem 1. Januar 2024 sind es bis zu 292 Euro. Für Bezieher*innen des Kinderzuschlags wird die Höhe automatisch angepasst. Der Kinderzuschlag wird immer für 6 Monate bewilligt und nicht rückwirkend ausgezahlt.
3. Kindergeld
2024 ist leider keine Erhöhung beim Kindergeld geplant. Seit dem 1. Januar 2023 gibt es pro Kind einheitlich 250 Euro Kindergeld.
4. Kinderfreibetrag, Grundfreibetrag und Einkommensteuer
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Was ist der Kinderfreibetrag?
Eltern haben die Wahl: Entweder sie entscheiden sich dafür, jeden Monat Kindergeld ausgezahlt zu bekommen, oder sie wählen den Kinderfreibetrag. Beide Optionen gelten so lange, wie das Kind Kindergeldanspruch hat.
Der Kinderfreibetrag ist die Menge an Geld, die man zusätzlich zum Grundfreibetrag nicht versteuern muss. Dieser wird bei der Einkommensteuer berücksichtigt und führt dazu, dass Eltern weniger Steuern zahlen müssen
Was ist neu?
Der Kinderfreibetrag steigt ab dem 01. Januar 2024 um 360 Euro auf 6.384 Euro pro Kind. Finanzminister Lindner plant eine weitere Erhöhung des Freibetrages im Laufe des Jahres 2024.
Ob sich der Bezug von Kindergeld oder der Kinderfreibetrag für eine Familie mehr rechnet, kommt auf den Verdienst an. Das Finanzamt unterstützt euch dabei, die beste Variante für jede Familie zu finden.
5. Mehr Kinderkrankentage für Eltern
Was sind Kinderkrankentage?
Kinderkrankentage dienen der Entlastung von Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. An Kinderkrankentagen erhalten Eltern in der Regel 90 Prozent des ausgefallenen Nettoarbeitsentgelts. Voraussetzung ist, dass sowohl Elternteil als auch das Kind gesetzlich krankenversichert sind und das Kind unter 12 Jahre alt ist.
Was ändert sich bei den Kinderkrankentagen?
Die Anzahl der Kinderkrankentage erhöht sich auf 15 Arbeitstage pro Kind und Elternteil im Jahr, vor der Corona-Pandemie waren es 10 Arbeitstage. Für Alleinerziehende erhöht sich die Zahl von 10 auf 30 Arbeitstage pro Kind pro Jahr. Bei mehreren Kindern können in den Jahren 2024 und 2025 insgesamt bis zu 35 Kinderkrankentage pro Elternteil genommen werden oder 70 Arbeitstage im Falle von Alleinerziehenden.
6. Änderungen beim Baukindergeld bzw. Wohneigentum für Familien
Was ist das Baukindergeld?
Das sogenannte Baukindergeld bezuschusst Familien, die bestimmte Kriterien erfüllen, beim Hausbau mit einer jährlichen Zahlung in Höhe von 1200 Euro pro Kind.
Was ist neu?
Das Baukindergeld ist ausgelaufen. Ihr quasi Nachfolger ist die Förderung Wohneigentum für Familien, die am 01. Juni 2023 gestartet ist. Die Förderung Wohneigentum für Familien unterstützt Familien mit kleinen und mittleren Einkommen (bis zu 90.000 Euro im Jahr + 10.000 Euro pro Kind) durch zinsverbilligte KfW-Kredite bei der Eigentumsbildung. Der Förderhöchstbetrag liegt bei maximal 240.000 Euro für die eigene Wohneinheit.
7. Änderungen beim Unterhaltsvorschuss für Alleinerziehende
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Was ist der Unterhaltsvorschuss?
Der Unterhaltsvorschuss ergibt sich aus dem Mindestunterhalt abzüglich des Kindergeldes. Alleinerziehende, die keinen oder nicht regelmäßig Unterhalt vom anderen Elternteil erhalten, haben ein Anrecht darauf. Der Staat lässt sich den Unterhaltsvorschuss vom unterhaltspflichtigen Elternteil zurückerstatten.
Was hat sich geändert?
Ab dem 01. Januar 2024 erhöht sich der Unterhaltsvorschuss für Kinder von 0 bis 5 Jahren auf bis zu 230 Euro, für Kinder von 6 bis 11 Jahren bis zu 301 Euro und für Kinder von 12 bis 17 Jahren auf bis zu 395 Euro.
8. Änderungen beim Unterhalt
Was ist der Unterhalt?
Der Unterhalt ist eine gesetzlich festgelegte Summe, die unterhaltspflichtige Elternteile ihren Kindern zahlen müssen. Da der Staat mit dem Kindergeld und dem Unterhaltsvorschuss das Existenzminimum von Kindern sichern will, werden die Unterhaltssätze angehoben.
Was hat sich geändert?
Ab dem 1. Januar 2024 wird der Mindestunterhalt um 9,7 Prozent angehoben. Geschiedene Elternteile müssen für ihre Kinder daher mehr Unterhalt zahlen. Der Mindestunterhalt für Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren 480 Euro (statt wie bisher 437 Euro), für Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren nun 551 Euro (+49 Euro) und für Kinder im Alter von 12 bis 17 Jahren 645 Euro (+57 Euro).
Wir hoffen, wir haben euch mit den wichtigsten Änderungen für Familien im Jahr 2024 einen schnellen und nützlichen Überblick verschafft!
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