Digitale Elternhelfer im Interview: Momunity
Die Digitalen Elternhelfer, ein Netzwerk von mehreren Eltern-Startups unterstützen (werdende) Mamas und Papas vor, während und nach der Schwangerschaft. Getreu dem Motto "Mütter brauchen Mütter" sprechen wir im Interview mit Momunity-Gründerin Charlotte Schiweck über die Einsamkeit nach der Geburt ihres Kindes, soziale Auffangnetze und wie sie auf die Idee kam, ein Netzwerk für Mütter zu gründen.
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Hallo liebe Charlotte! Erkläre doch bitte dein Startup kurz in wenigen Sätzen.
Momunity ist eine kostenlose Community App für Mamas. Mit Momunity können Mütter Gleichgesinnte in ihrer Nähe finden, sich vernetzen, austauschen, gegenseitig unterstützen, für gemeinsame Unternehmungen zusammenschließen und Antworten auf all ihre speziellen Fragen rund ums Mamasein bekommen.
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Was hat dich dazu inspiriert, Momunity zu gründen?
Nach der Geburt meiner Tochter habe ich mich oft einsam gefühlt. Vieles in meinem Leben veränderte sich schlagartig – ob Freundschaften oder Lebensthemen. Ich hatte plötzlich viele Fragen, auf die ich keine Antwort geben konnte und sehnte mich nach Austausch mit Gleichgesinnten. Leider reduziert sich mit einem Kind ja auch der Aktionsradius und so suchte ich nach neuen sozialen Kontakten aus meiner direkten Umgebung. Als ich kein modernes Tool fand, was mir dabei helfen konnte, Mamas in der Nähe aufzufinden und mich schnell und unkompliziert auszutauschen, habe ich den Entschluss gefasst, selber eines zu entwickeln! Meine Geschäftspartnerin Julia hat sich dann angeschlossen.
Was genau möchtet ihr gern mit Momunity erreichen?
Wir glauben daran, dass das Mamasein viel schöner ist, wenn wir Mütter uns zusammen tun, gegenseitig unterstützen und unser Erfahrungswissen miteinander teilen. Wir Mütter sitzen doch alle im selben Boot und stellen uns tagtäglich den gleichen Herausforderungen. Wir wollen erreichen, dass wir Frauen in unserem neuen Leben als Mama einfacher ankommen, andere Mamas in ihrer Nähe finden, um unseren Alltag mit Kids nicht einsam bestreiten zu müssen und dass wir von einander profitieren, anstatt uns voneinander abzugrenzen.
Man hört ja oft den Satz „Früher war alles besser!“, doch durch Digitalisierung und technologischen Fortschritt haben wir heutzutage auch viel mehr Möglichkeiten. Welche Vorteile siehst du in der heutigen Zeit?
Sicherlich hat sich durch die Digitalisierung gerade im Bezug auf soziale Kontakte einiges verändert. Wir gehen unverbindlichere Beziehungen ein und haben hunderte virtuelle Freunde auf Instagram und Facebook. Dies führt leider zu mehr sozialer Isolation und Anonymität – auch wenn es uns das Gegenteil vorgaukelt. Wenn wir die modernen Techniken aber gekonnt einsetzen, dem entgegen zu wirken, haben wir viel gewonnen. Mit Momunity ermöglichen wir Müttern, sich in ihrer Umgebung zu vernetzen, um sich dann auch in der analogen Welt zu treffen und sich zu unterstützen. Ich finde, das ist ein riesiger Vorteil durch die digitale Technik.
Wie vereinbarst du das Familienleben und deine Unternehmenstätigkeit? Hast du einen Tipp, wie man sich selbst eine Work-Life-Balance schaffen kann?
Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, ob sich das Familienleben mit der Unternehmertätigkeit perfekt vereinen lässt. Es ist schlussendlich immer ein Spagat – will man doch so arbeiten, als hätte man keine Kids und in der Mutterrolle aufgehen, als müsste man nicht arbeiten. Ich schaffe es durch maximale Organisation und Support von Außen. Mein Tipp dabei: Neben Familie und Startup unbedingt auch mal wieder an sich selbst denken. Nur so kann man den Akku zwischendurch voll aufladen.
Was unternimmst du in deiner Freizeit am liebsten mit deinen Kindern in Berlin?
Wir halten uns gern in unserer Umgebung auf, gehen auf Spielplätze, in den Grunewald oder schippern mit der Fähre von Wannsee nach Kladow. Bei schlechtem Wetter zieht es uns ab und zu auch mal in den Indoorspielplatz oder ins Schwimmbad. Alles natürlich am Liebsten mit anderen Mamafreunden.
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Nicht nur für Mütter verändert sich das Leben nach der Geburt des Kindes, auch der Alltag vieler Väter? Dürfen sich bei Momunity auch Väter vernetzen? Oder ist gar eine Dadunity-Version geplant?
Die Nutzung von Momunity ist derzeit tatsächlich nur für Mamas vorgesehen. Wir wollen uns Müttern einen ‚safe place‘ ermöglichen, in dem wir uns ungehemmt und sicher austauschen und vernetzen können. Es gibt momentan einfach noch viel mehr Mütter als Väter, die diese Art der Vernetzung und Austausch wünschen. Aber vielleicht sehen wir das auch falsch und zu sehr aus der weiblichen Perspektive. Daher an alle Daddys da draußen: schreibt uns gerne an, wenn ihr das anders seht und wir überlegen gerne gemeinsam wie wir Euch mit einschließen können!
Was möchtest du Eltern mit auf den Weg geben, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen?
Klar, unbedingt machen! Aber es ist auch eine echte Herausforderung und bedarf geeigneter Voraussetzungen. Eine gute Betreuungsstruktur vor allem in Notfällen ist sicherlich wichtig, wie vielleicht auch eine gewisse finanzielle Absicherung. Aber es ist alles machbar – wenn man es wirklich will!
Die Momunity App steht kostenlos und in deutsch und englisch weltweit zur Verfügung: iOs App Store oder Google Play Store.
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